11,5 Millionen Franken für Oberstufenzentrum

Die Gemeinden Rüderswil und Lauperswil planen, am Standort der Sekundarschule in Zollbrück ein gemeinsames Oberstufenzentrum mit durchlässigem Modell zu bauen. In einer Informationsveranstaltung wurde das Vorprojekt vorgestellt. Die Baukosten werden sich voraussichtlich auf 11,5 Millionen Franken belaufen. Allerdings gab eher die geplante neue Lernlandschaft Anlass zur Sorge als die Finanzen. 

Im Oberstufenzentrum in Zollbrück werden die Jugendlichen nicht mehr in Klassenzimmern lernen, sondern in einer sogenannten Lernlandschaft. In einer Art Grossraumbüro erhält jede Schülerin und jeder Schüler einen eigenen Arbeitsplatz, Frontalunterricht findet viel weniger statt als gewohnt. Lehrpersonen werden zwischen den Arbeitsplätzen zirkulieren und beim Lernen Unterstützung geben. "Die Sorge besteht, dass  schwächere Schüler den Anschluss verlieren, aber auch, dass die stärkeren Schüler nachlässig werden in diesem System", sagt Annette Leuenberger, Gemeinderätin mit dem Ressort Gesellschaft in Rüderswil. Die Gefahr, dass es im Unterricht unruhiger werde, bestehe natürlich schon. Dies bestätigten auch ein Lehrer und zwei Schüler aus Niederlenz im Kanton Aargau, dort wird schon in einer Lernlandschaft unterrichtet. Es gebe halt nebst den vielen Vorteilen auch Nachteile, so Leuenberger. 

Über den Kredit von 11,5 Millionen Franken wird in den Gemeinden am 27. und 28. November abgestimmt, ebenfalls über das Reglement für den neu zu schaffenden Gemeindeverband, der Trägerschaft des Oberstufenzentrums sein soll. Es bestehe tatsächlich die Gefahr, dass der Kredit abglehnt werde, weil die neuartige Unterrichtsform nicht zusage, räumt Annette Leuenberger ein. Es dürfe allerdings nicht vergessen gehen, dass beide Gemeinden beim Schulraum Handlungsbedarf hätten und das Oberstufenzentrum wahrscheinlich die günstigste Variante sei, diese Probleme zu lösen. 

Ein weiterer Informationsanlass findet am Samstag, 21. Mai um 9.30 Uhr in der Aula der Sekundarschule in Zollbrück statt.