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50 Jahre Sondereinheit Enzian der Kantonspolizei Bern
Im Frühling 1972 entstand bei der Berner Kantonspolizei die Sondereinheit "Enzian". Dies wohl auch wegen der Jura-Frage, sagt Roger Staub, Chef Spezialfahndung 3 der Kriminalabteilung, dem auch die Sondereinheiten unterstellt sind. Im Herbst ereignete sich an den Olympischen Spielen in München ein Attentat, was der Kantonspolizei Bern in ihrem Handeln Recht gab.
Bis 1994 wurde das Detachement Enzian im Milizsystem betrieben. "Die Anwärter wurden einfach unter den Teilnehmenden der Polizeischule ausgewählt", sagt Roger Staub, "sie mussten natürlich leistungsfähig und belastbar sein und dannzumal wurden auch nur Ledige berücksichtigt." Schon früh habe es aber bei Enzian auch Frauen gegeben und gebe es heute noch, gerade, wenn Personenschutz für eine Frau benötigt werde, sei dies wichtig. Personenschutz ist eine von verschiedenen Aufgaben, die die Sondereinheit hat. Sie kommt ausserdem auch sonst in speziellen Lagen mit erhöhter Gefährdung für Personen und Sachwerte zum Einsatz. "Wenn schon Gewalt eingesetzt wurde, kommt Enzian zum Zug. Das kann bei Geiselnahmen der Fall sein oder Entführungen, aber auch bei Zugriffen und Anhaltungen im Bereich der organisierten Kriminalität, wenn es um Schnelligkeit und Überraschung geht", erklärt Roger Staub. Die Sondereinheit sei heutzutage fast täglich im Einsatz. Sie muss sich aber auch regelmässigem Training und Weiterbildung widmen. Im Vergleich zu früher sei die Truppe sehr viel besser und natürlich technischer ausgerüstet, so Staub. Geübt wird auch die Ansprache von Tätern, dafür gibt es aber bei der Kantonspolizei auch eine separate Einheit, die beigezogen wird. Das 50-Jahre-Jubiliäum wurde in eher schlichtem Rahmen gefeiert. Im Rahmen eines Vergleichswettkampfes, wie sie regelmässig organisiert werden, gab es auch eine Feier von aktiven und ehemaligen Mitgliedern von Enzian.
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