Ambulante Physiotherapie soll der Teuerung angepasst werden

Um die Tarife der Physiotherapie ist sich der Bundesrat und die entsprechenden Partner seit langem nicht einig. Ein Vorstoss aus dem Grossen Rat möchte, dass der Kanton Bern die Tarife der Teuerung anpasst.

Die Tarife haben sich seit 1990 nicht mehr geändert. Jedoch sind die Kosten, im Gegensatz zum Lohn, gestiegen. Viele Unternehmen kennen dieses Problem mit der Teuerung. "Auch in der Physiotherapie sollte der Bund die Tarife erhöhen, so dass die Physiotherapeut:innen genug verrechnen können, um ihre Kosten zu decken", sagt Anita Herren-Brauen, Grossrätin der Mitte.  Sie hat deshalb beim Berner Regierungsrat einen Vorstoss eingereicht. Die Grossrätin befürchtet vor allem auch, dass die Berufe in der Physiotherapie nicht mehr attraktiv sind, wenn die Löhne nicht mehr steigen. Somit werde der Fachkräftemangel noch mehr verstärkt. Gleichzeitig steige der Bedarf an Phsyiotherapie aber immer wie mehr.

Auf den Vorstoss reagiert die Berner Regierung, aus Sicht von Anita Herren-Brauen, enttäuschend. Die Tarife seien das Problem auf Bundesstufe und nicht Sache des Kantons, heisst es in der Antwort auf den Vorstoss. Zudem würde es unter anderem  zu viel kosten, wenn der Kanton Bern seinen eigenen Weg geht und selber Tarife bestimmt.

Der Regierungsrat empfiehlt das Geschäft zur Annahme und gleichzeitigen Abschreibung. Der Grosse Rat wird das Postulat in der anstehenden Frühlingsession beraten und einen Beschluss fassen. Trotzdem bleibe sie achtsam und fordernd, dass der Kanton Bern die Physio-Tarife erhöht: "Es sollte nicht erst gehandelt werden, wenn die Fachkräfte alle davon laufen. Das Gesundheitswesen sollte unterstützt werden", erzählt Anita Herren-Brauen abschliessend.