Andryy - wänn du da bisch

Zum Glück hat Andryys Lieblingsthema so viele Facetten wie kein anderes. Denn für den Mundartkünstler geht es auf seinem Debütalbum "wänn du da bisch" vor allem um eins: sein Inneres.

Ob in der Beobachtung von sich selbst oder bei der Begegnung mit anderen: Im Blick auf das, was ist, sieht man auch sich selbst ein bisschen besser. Weiterentwickelt hat sich der Künstler seit seinen drei EPs nicht nur musikalisch, sondern auch in seiner Herangehensweise: Statt beim Schreiben auf den musikalischen Output zu schielen, richtet er den Fokus konsequent und radikal auf sich selbst. Das ist zum Vorteil von uns allen: «Je ehrlicher die Musik, desto mehr kann sie berühren», ist der Winterthurer überzeugt. Und beweist es mit jedem seiner zwölf neuen Songs.

Dass man sich in diesen so einfach selbst erkennt, hat zwei Gründe: Zum einen singt Andryy über die grossen Themen, die das Leben ausmachen: Liebe und Sehnsucht, Verlust und Selbstzweifel, Zugehörigkeit und Identität. So weit, so vertraut. wänn du da bisch ist das Produkt einer Phase von Kontrasten: Zwischen verliebt und verzweifelt, zwischen verletzlich und unverwundbar, zwischen unterwegs und angekommen. Jeder Song des Albums erzählt von Begegnungen mit Menschen, die ins Leben treten oder das gemeinsame Dasein verlassen, mit neuen Gefühlen oder denjenigen, die wiederkehren, und letztlich mit sich selbst, altbekannt oder neu entdeckt. All diese Begegnungen verlangen Präsenz – ein Thema, das Andryy in der Entstehungszeit des Albums begleitet hat. Und was nach einzelnen Kapiteln aus dem Leben des Winterthurers klingt, ist eigentlich eine Erkenntnis, die wir uns alle zu Herzen nehmen können: «da» ist kein Ort, sondern ein Zustand.