
Sandra Kissling zieht eine positive Zwischenbilanz zu Fritz und Frieda
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Aus Frischer Fritz wurde der Verein Fritz und Frieda
2019 begann Sandra Kissling in Thun unter dem Namen Frischer Fritz ihre Mission: Sie wollte Lebensmittel retten, welche aufgrund von ihren "Makeln" (Gemüse und Früchte) oder kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum (beispielsweise Käse) gar nie erst in den Handel kommen, einfach weggeschmissen werden und einen grossen Teil der Lebensmittelverschwendung ausmachen. Mittlerweile hat sie ihren Standort aus verschiedenen Gründen bereits mehrfach gewechselt, machte aus Frischer Fritz einen Verein unter dem Namen Fritz und Frieda und zieht eine positive Zwischenbilanz.
"Ich wollte einfach mal was machen und nicht immer nur darüber nachdenken," sagt Sandra Kissling, wenn sie über die Anfänge vor drei Jahren nachdenkt. Auch der Fakt, dass sie nun Kinder habe, habe ihr Denken beeinflusst. Besonders harzig sei es Anfangs gewesen, zu den Lebensmitteln zu kommen, welche sie an ihrem ersten Marktstand in Thun weiterverkaufen konnte. Es sei frustrierend gewesen. "Obwohl mir bereits da klar war, dass es diese Form von Foodwaste gibt, wehrten Produzentinnen und Produzenten ab. Wohl aus Angst, dass wegen Foodwaste mit dem Finger auf sie gezeigt würde." Geholfen habe da nur Geld.
Fritz hat sich etabliert
Mittlerweile kommen viele Bäckereien, Molkereien und Landwirte oder Landwirtinnen auf Sandra Kissling zu. Die vor dem Abfall geretteten Lebensmittel verkauft Kissling mit ihren Helferinnen am Bahnhof Thun. Bald soll mit "Frieda" auch ein Gastronomieangebot dazu kommen, wo aus geretteten Pilzen, Milchprodukten oder Teigwaren gekocht wird. Die Lebensmittelschützerin, wie sie sich selbst betitelt, zieht also eine positive Zwischenbilanz. Sie macht jedoch weiter. Ihr Ziel sei erst erreicht, wenn es gar keine Lebensmittelschützer mehr brauche und ein Umdenken stattgefunden habe.
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