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Bilanz der Berner Feuerwehren 2023: 1’400 Einsätze mehr als im Vorjahr
Im Jahr 2023 mussten die Berner Feuerwehren deutlich mehr ausrücken als noch im Vorjahr: Zugenommen haben Einsätze aufgrund von Elementarschäden und automatischen Alarmierungen. Leicht rückläufig waren hingegen Einsätze bei Bränden. Dies zeigt der Jahresbericht des Feuerwehrinspektorats der Gebäudeversicherung Bern. Auch im Emmental gab es mehr Einsätze, hier dominieren Brände ausgelöst durch elektronische Geräte.
Rund 11’000-mal rückten die 141 Feuerwehrorganisationen des Kantons Bern 2023 aus. Das sind über 14 Prozent mehr als im Vorjahr (2022: über 9’600 Einsätze). Zugenommen haben Einsätze aufgrund von Elementarschäden (+141 Prozent) und automatischen Alarmierungen (+22 Prozent). Auch Personen- und Tierrettungen (+28 bzw. +160 Prozent) sowie Einsätze auf Bahnanlagen (+53 Prozent) wurden signifikant häufiger durchgeführt. Stark zurückgegangen sind einzig Einsätze aufgrund von übrigen Hilfeleistungen (–20 Prozent, z. B. Rettung aus Liften, Traghilfen für Rettungsdienste). Infolge von Bränden rückten die Feuerwehren knapp 1’200-mal aus (–4 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Sonderstützpunkte rückten insgesamt 600-mal aus
Einzelne Feuerwehren sind neben ihrem gesetzlichen Kernauftrag noch für weitere Aufgaben verantwortlich. Die 28 kantonalen Sonderstützpunkte rückten im Jahr 2023 insgesamt 600-mal aus. Stark zugenommen haben Einsätze auf Bahnanlagen (+53 Prozent) und Personenrettungen bei Unfällen (+28 Prozent). Leicht rückläufig waren Einsätze aufgrund von atomaren, biologischen und chemischen Ereignissen (–9 Prozent) und aufgrund von Öl (–12 Prozent).
Situation im Emmental
Auch im Emmental mussten die Feuerwehren mehr ausrücken. Insgesamt gab es am meisten Brände wegen elektronischer Geräte. Das sei auch nicht erstaunlich, weil es immer mehr elektronische Geräte in den Haushalten gebe, sagt der kantonale Feuerwehrinspektor Peter Frick. Das Risiko eines Kurzschlusses oder eines Akkubrandes steige damit. Verglichen nach Gebäudeart zeigt sich, dass es am meisten in Wohnhäusern brennt. Frick vermutet, dass dies daran liegt, dass bei Gewerbe und Landwirtschaft seit längerem grössere Brandschutzkampagnen gemacht werden. Bauern und Gewerbler wissen daher, wie sie sich vor Bränden schützen können. Bei Wohnhäusern sei die Sensibilisierung schwieriger, weil jeder und jede machen könne, wie er oder sie wolle.
Standortbestimmung für alle Feuerwehrorganisationen
Die Berner Feuerwehren sind gut ausgebildet und ausgerüstet. Um dennoch konkreten Unterstützungs- und Entwicklungsbedarf zu erkennen, hat das Feuerwehrinspektorat der GVB im Berichtsjahr jede Feuerwehrorganisation im Kanton Bern besucht. Im Gespräch mit der operativen Führung der Feuerwehr und den politisch verantwortlichen Personen wurde dabei je Feuerwehr eine Standortbestimmung vorgenommen. Gleichzeitig hat das Feuerwehrinspektorat auch je eine Einsatzübung besucht und ausgewertet. Die Erkenntnisse wertet es 2024 aus und definiert entsprechende Massnahmen für die Ausbildung und die strategische Planung. (pd)
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