Werbung
Budget, Hallenbad, Parkplätze und eine Aktienkapitalerhöhung im Burgdorfer Stadtrat
Am Abend vom Montag 04. November tagte der Burgdorfer Stadtrat. Haupttraktandum: Das Budget für das Jahr 2025.
Nach einer längeren Präsentation und Diskussion hat das Burgdorfer Parlament das Budget für das nächste Jahr angenommen. Unter dem Strich erwartet die Emmestadt ein Minus von rund 863'000 Franken.
Die zuständige Gemeinderätin Beatrice Kuster Müller ist froh, dass das Budget durchgekommen ist, und versteht auch die Sorgen aus dem Stadtrat: "Wir alle, also der Gemeinde- und der Stadtrat möchten die schwarze Null. Aber Burgdorf muss investieren um attraktiv zu bleiben."
Auch wurde im Parlament mehr als einmal eine Steuererhöhung ins Spiel gebracht. "Das ist mir wichtig. Burgdorf hat in keinem Finanzplan eine Steuererhöhung geplant in den nächsten 10 Jahren", betont die zuständige Gemeinderätin. Letztlich heisst dies: Burgdorf macht mehr Schulden.
Beatrice Kuster Müller relativiert dies jedoch: "Unsere Schuldenbelastung ist minimal. Dies hat auch der Finanzbericht gezeigt. Und wie bereits erwähnt. Burgdorf muss investieren." Tiefbau, neuer Schulraum und Burgdorf wolle die gesamte Verwaltung zentralisieren. Es sei eben einfach so, dass alles, was der Stadtrat beschliesse und umsetzen wolle, am Ende auch etwas koste, sagt die zuständige Gemeinderätin von Burgdorf.
Standort für Hallenbad klar
Der Standort für das geplante Hallenbad in Burgdorf hat sich geändert. Zunächst war geplant, es auf der Liegewiese des Freibads zu errichten, um eine enge Anbindung an die bestehende Anlage und gemeinsame Nutzungsmöglichkeiten, etwa im Gastrobereich, zu ermöglichen. Doch nach eingehender Prüfung durch die Stadt als Hauptaktionärin wird nun ein anderer Bauplatz bevorzugt: Der Neubau soll auf dem derzeitigen Parkplatz vor dem bestehenden Hallenbad entstehen.
"Diese Entscheidung bringt den Vorteil, dass das alte Hallenbad bis zur Fertigstellung des Neubaus in Betrieb bleiben kann", sagt der Stadtpräsident Stefan Berger zu neo1. Im Anschluss könnte das bestehende Gebäude für zusätzliche Angebote genutzt werden, etwa für die Badegäste oder als Unterrichtsräume für die benachbarte Schule Pestalozzi. Die aktuellen Parkflächen sollen in einer neuen Tiefgarage untergebracht werden.
Ein Grundsatzentscheid des Stadtrats zu diesem Vorschlag steht im Dezember an. Sollte er positiv ausfallen, kann die Detailplanung beginnen. Ein konkreter Entwurf für das neue Hallenbad wird voraussichtlich im Sommer 2026 vorliegen.
Wahrscheinlich keine öffentliche Parkplätze auf dem Farbweg Areal
Auf dem Farbweg Areal der ehemaligen Verbandsmolkerei, gleich neben dem Bahnhof Burgdorf, ist eine grosse Überbauung mit Wohnungen und Gewerbe geplant. neo1 hat auch schon berichtet.
Unter anderem plant die Raiffeisen Pensionskasse dort auch ein Parkhaus.
Die Idee der Stadt Burgdorf war es, in diesem Parkhaus eine Etage im Stockwerkeigentum zu erwerben. Die Idee hatte bis zur Stadtratssitzung am Montag 04. November 2024 Bestand, dann wurde das Geschäft, wie auch schon im Juni, vom Parlament zurückgewiesen.
"Durch die korrekte Ratsführung gab es keine Eintrittsdebatte. Es wurde direkt über die Rückweisung abgestimmt und der Gemeinderat konnte nichts zum Geschäft sagen", erklärt die zuständige Gemeinderätin Beatrice Kuster Müller, welche gerne etwas gesagt hätte. Die Situation sei eher unglücklich.
Beim letzten Rückweisungsantrag im Juni hat der Gemeinderat den Auftrag erhalten, nochmals mit der Raiffeisen Pensionskasse zu verhandeln über den Preis. Am Stadtrat waren die Parkplätze aber immer noch zu teuer. Soll heissen: Der Gemeinderat muss nun nochmals bei der Pensionskasse vorstellig werden.
"Sie haben uns ganz klar gesagt, es sei ihr letztes Angebot gewesen. Ich gehe davon aus, dass nun gebaut wird, ohne den Stock mit öffentlichen Parkplätzen der Stadt", so Beatrice Kuster Müller. Man müsse die Investoren auch verstehen. Diese möchten möglichst schnell mit Bauen beginnen.
Mehr Geld für die Localnet AG
Die Localnet AG ist die regionale Energieversorgerin von Burgdorf. Sie gehört zu 100 Prozent der Stadt.
Anfang Woche hat der Stadtrat nun entschieden, das Aktienkapital der eigenen Firma zu erhöhen. Konkret um 10 Millionen Franken, von heute 15 Millionen auf neu 25 Millionen Franken.
Das zusätzliche Geld helfe und passe für die Klimastrategie der Stadt, erklärt Gemeinderätin Beatrice Kuster Müller. "Das wir CO2-neutral werden. Wenn wir den Klimanotstand ausrufen müssen danach auch Massnahmen folgen. Die Localnet AG ist eine wichtige Partnerin, auch gerade dank des Wärmeverbunds."
Weil die Localnet AG erfolgreich ist, bedeutet dies unter dem Strich, dass die Stadt Burgdorf auch mit mehr Dividenden rechnen kann. Auch gerade auf Grund der Aktienkapitalerhöhung. Dies sorgte für kritische Stimmen im Stadtparlament. Beatrice Kuster Müller sagt: "Das ist ein erwirtschafteter Gewinn eines erfolgreichen Unternehmens. Es ist nie und nimmer die Absicht eine Firma auszuhöhlen." Auch wenn dies von bürgerlicher Seite so kritisiert wurde.
Schlussendlich wurde die Aktienkapitalerhöhung unbestritten beschlossen.
Werbung