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Bund, Kanton und Gemeinden planen "Stadtreparatur" im Osten Berns

Bund, Kanton Bern und Gemeinden wollen den Osten von Bern bis 2045 gemeinsam aufwerten, nachdem die Autobahn in den Untergrund verschwunden ist. Diese Absicht haben sie am Dienstag mit der Unterzeichnung des gemeinsamen "Leitbilds Fokusraum Bern-Ost" bekräftigt.

Im Osten von Bern durchschneidet die Autobahn Siedlung und Landschaft. Das soll sich bekanntlich ändern: Die A6 soll zwischen Muri und Schosshalde in den Boden verlegt werden. Für die Planer ist das Projekt Bypass Bern Ost eine einmalige Chance, die Gegend "neu zu denken".

Was genau mit dem frei werdenden, fast fünf Kilometer langen Autobahnraum geschehen soll, ist noch offen. Im Rahmen einer Testplanung haben drei Teams Ideen entwickelt, wie sich die Quartiere weiterentwickeln könnten. Die Visionen "Mosaikstadt", "15-Minuten-Stadt" und "Gartenstadt" wurden 2022 präsentiert.

Sie bilden die Grundlage für das im Leitbild skizzierte räumliche Zukunftsbild. "Wir wollen damit Verlässlichkeit geben", sagte Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), vor den Medien. Die Köpfe wechselten im Lauf der Jahrzehnte, die Ziele hingegen sollten stets dieselben bleiben.

Früher Fortschritt, jetzt Belastung

Die für die Raumplanung zuständige bernische Regierungsrätin Evi Allemann (SP) sprach von einer "einmaligen Chance, den Lebensraum im Osten von Bern neu zu gestalten". Früher sei die Autobahn vor der eigenen Haustür als Fortschritt empfunden worden, heute eher als Belastung.

Das Projekt Bypass Bern Ost ermögliche es, eine "Stadtreparatur" vorzunehmen. Dabei solle die Bevölkerung frühzeitig und eng einbezogen werden - insbesondere auch die jüngeren Menschen, angesichts des Planungshorizonts.

Lebensqualität steigern

Das Wichtigste sei, die Lebensqualität der Menschen in den Quartieren zu steigern, sagte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL). Eines von vielen Beispielen sei der Freudenbergerplatz an der Ausfahrt Ostring, der gründlich aufgewertet werden könne.

Auch Muri-Gümligen wird durch die Autobahn zerschnitten, wie der Muriger Gemeindepräsident Stephan Lack (FDP) in Erinnerung rief. Der Bypass biete Möglichkeiten für die Entwicklung der Gemeinde, die ohne das Projekt nicht denkbar wären. Gleichzeitig gelte es, die bestehenden Raumqualitäten zu bewahren. Das sei für die Gemeinde eine planerische Herausforderung.

Eine Herausforderung könnten auch die zahlreichen Volksabstimmungen sein, die es insbesondere in Bern auf dem Weg zur Umsetzung des Leitbilds brauchen wird. Wie viele es sein werden, sei offen, sagte Stadtpräsident von Graffenried. Aber es sei klar, dass die Zuständigkeiten nicht ausser Kraft gesetzt würden und das Volk in vielen Fragen das letzte Wort haben werde.

Grün- und Stadträume vernetzen

Das 30-seitige Leitbild lässt erahnen, wie der Raum nach der Verlegung der Autobahn in einen Tunnel aussehen soll. Die Quartiere rücken wieder zusammen, eine "Voie Verte" - ein durchgrünter Raum - vernetzt Grün- und Stadträume, regionale und lokale Zentren werden zu Dreh- und Angelpunkten der Entwicklung.

Abhängig sind alle Pläne von der Umsetzung des Projekts Bypass Bern Ost. Das Generelle Projekt soll 2026 vorliegen, nach den weiteren Schritten sollen die Bagger ab 2034 auffahren. Die Eröffnung könnte ungefähr 2045 erfolgen. (sda)

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