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Das RFO Langnau übt die extreme Trockenheit im oberen Emmental

Einmal im Jahr führt das Regionale Führungsorgan (RFO) Langnau eine Ernstfallübung durch. Diese Übung ist jeweils auch gleichzeitig ein Test. Das Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär des Kantons Bern will überprüfen, ob das RFO seine Aufgabe richtig erledigt. Die diesjährige Übung und Überprüfung fand am Donnerstag, 27. April 2023 in der Zivilschutzanlage „Bleiche“ in Langnau statt. Es war eine Premiere. Geübt wurde dieses Mal nicht ein unmittelbares überraschendes Ereignis, sondern eine extreme Situation, die sich über Monate abgezeichnet hat und für das Obere Emmental sehr realistisch ist: eine extreme Trockenheit!

Die Ausgangslage

Es ist Donnerstag, der 24. August 2023. Bereits seit dem Sommer 2022 herrscht in Europa eine ungewöhnliche Trockenheit, welche sich bis zum Jahresende weiter verschärft hat.

Dramatisch ist die Situation auch im Emmental. Die erhoffte Entspannung zu Jahresbeginn blieb aus. Der Wassermangel ist gross. Das heranwachsende Gras reicht gerade aus, um das noch vorhandene Vieh zu ernähren. Viele Landwirtschaftsbetriebe sind seit Monaten auf ergänzende Wassertransporte angewiesen. Die Bauern müssen damit rechnen, dass im Herbst keinerlei Futterreserve vorhanden ist.

Auf politischen Druck der betroffenen Regionen wurde in den letzten Wochen klar, dass die Verantwortung gemäss Art. 22 Kantonales Bevölkerungs-, und Zivilschutzgesetz für die Bewältigung auch in diesem Fall bei den Gemeinden liegt.

Die Lage in den Gemeinden im Oberen Emmental ist dermassen prekär, dass im Alltag bereits auf die Löschwasserreserve zurückgegriffen wird. Die betroffenen Feuerwehrkommandanten haben deshalb in Absprache mit den Gemeinden entschieden, das Regionale Führungsorgan RFO Langnau aufzubieten. Dieses wiederum entscheidet daraufhin, dass auch der Zivilschutz aufgeboten wird. 

Die Übung

Nun beginnt für das RFO die Arbeit. Der Chef RFO, Stefan Rüfenacht und der Stab-Chef, Hans Peter Schenk, bieten das nötige ehrenamtliche RFO-Personal, sowie die Führungsunterstützungs-Formation der Zivilschutzorganisation Region Langnau auf. Sie richten einen Kommandoposten ein und startet mit dem ersten Rapport. Was nun folgt, sind verschiedene genaue Abklärungen über die jeweilige Situation in den einzelnen Gemeinden. Mit einem kühlen Kopf, müssen Probleme genau erfasst werden, eventuell braucht es auch sogenannte Sofortmassnahmen. Es werden Themen-Gruppen gebildet, welche eng mit dem Zivilschutz zusammenarbeiten. Gefordert sind viele gute Ideen und Lösungsvorschläge, wie man diese schwierige Situation möglichst rasch in den Griff bekommen kann. Schnell wird klar: die Situation betreffend Löschwasser und Trinkwasser bereitet den Gemeinden am meisten Probleme und Sorgen. Viele Quellen sind versiegt, es ist unklar, wieviel Löschwasser wirklich noch vorhanden ist und bereits werden Wasserdiebstähle vermeldet.

Nach einer Reihe Abklärungen und verschiedenen Rapporten liegen bereits nach einigen Stunden mögliche Lösungsvorschläge auf dem Tisch: Die Bevölkerung über die rechtliche Situation betreffend Wasserquellen, Hydranten, etc. informieren. Private Sicherheitsdienste aufbieten und eventuell Drohnenflüge durchführen, um Diebstähle zu verhindern. Betreffend Trinkwassermangel: Sichere öffentliche Wasserabgabestellen einrichten. Wassertransporte zu einzelnen Höfen und Häuser sind zu aufwendig. Sehr schwierig gestaltet sich die Lage beim Löschwasser. Es braucht hier zuerst genaue Abklärungen, wo noch wieviel Löschwasser in den Löschweihern und in den sogenannten „Löscheiern“, welche im Boden versenkt sind, vorhanden ist. Sobald hier Klarheit herrscht, ist ein Konzept nötig, um diese wieder aufzufüllen. Weiter wird in Erwägung gezogen, die Massnahmen des Kantons wegen extremer Trockenheit in den Gemeinden Langnau, Trub, Trubschachen, Signau, Lauperswil, Rüderswil, Eggiwil, Röthenbach und Schangnau noch zu verschärfen und regional anzugleichen. Es ist die Rede von verschiedenen Verboten. Hier braucht es vorab noch rechtliche Abklärungen und eine genaue Absprache und Koordination mit dem Regierungsstatthalteramt und den Gemeindebehörden. Die Gemeinderäte werden grundsätzlich laufend über den Einsatz informiert und miteinbezogen, gerade auch, wenn finanzielle Massnahmen nötig sind.

Das Resultat

Nach einem Tag Ernstfallübung ist klar, das RFO Langnau hat die Überprüfung mit einem „Bravo“ bestanden. Diese spezielle Übung als Premiere war laut dem Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär des Kantons Bern ein voller Erfolg. Die Stabsarbeit und die Koordination mit den Gemeinden haben funktioniert. (pd)

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