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Der gute Schlossgeist verlässt "sein" Museum: Daniel Furter geht
Vor sieben Jahren übernahm Daniel Furter als neuer Leiter des Schlossmuseums im Schloss Burgdorf die Mammut-Aufgabe, innerhalb drei Jahren, drei verschiedene Museen und Vereine unter einem Dach zusammenzuführen. Dazu musste ein neues Museum konzipiert und finanziert werden. Nach sieben Jahren als Leiter geht er am Ende aber nun mit einem Lächeln. Weil er sich mit dem Museum im Schloss auch einen Traum erfüllen konnte.
Diese Freude, gemischt mit etwas Trennungsschmerz, ist bei Daniel Furter spürbar als er erzählt, dass es ihm viel abverlangte in der Anfangsphase des Museums. "Da gab es dutzende Workshops mit allen Beteiligten, bis wir uns zum Teil in langen und intensiven Diskussionen auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten." Die Diskussionsthemen waren mindestens so breit gefächert, wie nun das Museum selbst. "Es ging darum, welche Räume wofür gebraucht wurden. Und da mussten die Ansprüche von Schloss, Museum und Jugendherberge alle berücksichtigt werden." Das ging sogar soweit, dass sich der Architekt plötzlich dafür entschied, zwei komplette Stöcke im Schloss zu tauschen, weil es praktischer war. "Am Schluss zeigte sich aber eine Win-Win-Win Situation, weil alle drei beteiligten Parteien davon profitieren konnten", sagt Daniel Furter.
Die sieben Jahre waren intensiv. "Just in dem Moment, als wir das Museum nach sportlichen drei Jahren Vorbereitungszeit endlich eröffnen hätten können, kam das Corona-Virus." Das habe weh getan, so Furter. "Ich glaube aber, dass uns das letzte Jahr 2023 für alle diese Mühen belohnt hat. Besucherrekord und Nomination für den europäischen Museumspreis machen Freude."
Auch wenn er im verflixten siebten Jahr geht, spürt Daniel Furter auch Genugtuung. "Für mich ist es eine runde Sache und ich gehe mit einem guten Gefühl. Sieben Jahre am selben Ort sind für mich als Macher eine optimale Dauer." Im September verlässt Furter das Museum und sagt: "Ich brauche Abstand und eine Reise in Asien wird mir hoffentlich einen neuen Weg weisen, womit ich mich in den nächsten sieben Jahren beschäftigen werde."
Aktuell beschäftigt ihn noch der Brand im Schloss. "Dem Schloss und dem Museum hat es glücklicherweise nichts gemacht und auch keine Menschen kamen zu Schaden. Das war schön zu hören. Aber die erneuten Bauarbeiten nach einem so guten Jahr schlagen schon auf das Gemüt." Am Ende kann man sagen, dass der Brand im Schloss das innere Feuer von Daniel Furter für das Schloss etwas erlöschen liess und ihm aber gleichzeitig einen Anstoss gab, neue Ufer zu entdecken.
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