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Bern: 50 Jahre Contact - 50 Jahre Suchtarbeit
Die Stiftung CONTACT blickt auf 50 Jahre Suchtarbeit zurück: von der Abstinenzorientierung über die offene Drogenszene bis zur Schadensminderung. Als kleine Drogenberatungsstelle in Bern gestartet, präsentiert sich CONTACT heute als Kompetenzzentrum für Schadensminderung mit Angeboten im ganzen Kanton Bern. Ein Kurzfilm zum Jubiläum lässt diese Geschichte in fünf Episoden Revue passieren.
Der heutige Name der Stiftung geht auf den 1. Oktober 1973 zurück, als an der Brunngasshalde in Bern eine Kontaktstelle mit dem Namen «Contact» eröffnet wurde. Sie diente als Treffpunkt und Informations- und Beratungsstelle für Jugendliche und Eltern sowie für Drogenabhängige. Während der ersten zehn Jahre war CONTACT der Gesundheits- und Fürsorgedirektion der Stadt Bern angegliedert. Parallel dazu entstanden im Kanton Bern ähnliche ambulante Drogenberatungsstellen wie das «Drop In» in Biel, die Jugendberatung Oberaargau oder die Jugendberatung Thun.
Tausende Menschenleben gerettet
Die heute in der Stiftung CONTACT zusammengeschlossenen Angebote haben im Kanton Bern massgeblich zum Aufbau einer niederschwelligen ambulanten Suchthilfe beigetragen. Dabei orientierten sie sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Suchtbetroffenen und ihres sozialen Umfeldes sowie an der Entlastung des öffentlichen Raumes. Die Stiftung CONTACT hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten oft eine führende Rolle in der suchtpolitischen Diskussion an der Schnittstelle zwischen Drogenpolitik und Praxis eingenommen. Mit ihren pragmatischen Angeboten hat CONTACT die schweizerische Suchtpolitik massgeblich mitgeprägt und durch ihre Arbeit mehrere tausend Menschenleben gerettet.
Vielfältige Dienstleistungen im Bereich Schadensminderung
CONTACT Stiftung für Suchthilfe versteht sich heute als Kompetenzzentrum für Schadensminderung im Kanton Bern. Ziel der Schadensminderung ist es, die Risiken und Folgeschäden des Suchtmittelkonsums zu reduzieren. Die Angebote von CONTACT fördern die Gesundheit, die persönlichen Kompetenzen und die soziale Integration von Menschen mit einer Drogen- oder schweren Alkoholabhängigkeit. Konsumierende von Freizeitdrogen werden dabei unterstützt, sich über Risiken und Wirkungen zu informieren und ihre Konsummotive zu reflektieren. Die Angebotspalette von CONTACT ist breit: Anlaufstellen, ambulante Suchtbehandlung, Arbeits- und Wohnangebote, aufsuchende Sozialarbeit sowie die Möglichkeit des Drug Checking im Nightlife-Bereich. Die niederschwelligen Angebote richten sich sowohl an suchtgefährdete als auch an suchtkranke Menschen und deren Angehörige. CONTACT bietet Unterstützung bei Problemen insbesondere mit Cannabis, Alkohol, Kokain oder Heroin, aber auch mit anderen psychoaktiven Substanzen.
Jubiläumsfilm als fiktive Dokumentation
Der rund zehnminütige Kurzfilm, der anlässlich des Jubiläums produziert wurde, erzählt in fünf Episoden von den Veränderungen in der Suchthilfe und Suchtpolitik in den letzten fünf Jahrzehnten und zeigt die jeweiligen Herausforderungen auf. In der fiktiven Dokumentation lässt eine Kunstfigur (gespielt von der Berner Schauspielerin Martina «Momo» Kunz) die Entwicklung von CONTACT und der Drogenproblematik Revue passieren: Von der Abstinenzorientierung zur Schadensminderung, von den Problemen im Umgang mit der offenen Drogenszene bis hin zu Fragen der Zusammenarbeit mit der Polizei oder rund um die Legalisierung von Substanzen. Die öffentliche Premiere des Films findet am Mittwoch, 26. April 2023, im Rahmen der von CONTACT mitorganisierten Veranstaltung «Ein Abend im Museum - Von der Drogenszene zur Suchtpolitik: Ein Rück- und Ausblick am Beispiel Berns» statt. Der Abend ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung «Rausch» im Historischen Museum Bern. Der Film wird ebenfalls auf der CONTACT-Website und auf YouTube abrufbar sein und an weiteren Veranstaltungen gezeigt werden. Produziert wurde der Film von der Berner Agentur «Blitz & Donner» in Zusammenarbeit mit CONTACT. (pd)
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