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Die Zukunft der Berner Jugendnotschlafstelle Pluto ist ungewiss
Die Notschlafstelle Pluto in Bern richtet sich an Jugendliche die zwischen 14 und 23 Jahre alt sind und aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu Hause wohnen können. Bei Pluto bekommen die jungen Menschen die Möglichkeit wieder Zugang zu einem Zuhause und einer Schlafgelegenheit zu haben. Sie können bei Pluto übernachten und werden mit Essen und Trinken versorgt. Dazu steht auch eine Kleiderkammer bereit.
Die Nachfrage ist sehr gross. Häufig sind die sieben Betten komplett belegt, regelmäßig kommt es vor, dass Leute weitervermittelt werden müssen. Im ersten Betriebsjahr wurden 2229 Übernachtungen von 150 verschiedenen Menschen verzeichnet, durchschnittlich nutzten pro Nacht mehr als sechs junge Personen das Angebot.
Die Gründe weshalb Jugendliche kein Zuhause mehr haben, sind vielfältig. Gemäss Matthias Gfeller vom Betreiberverein «Rêves sûrs – Sichere Träume» kommt rund ein Drittel der Pluto-Gäste wegen Gewalt in der Herkunftsfamilie oder in Wohngemeinschaften in die Notschlafstelle. Ein weiteres Drittel sei von akuter Wohnungslosigkeit ohne Gewaltkontext betroffen, etwa weil die Wohnung gekündigt wurde. Andere Personen würden ein Bett benötigen, weil sie aus Kollektivunterkünften weggewiesen wurden oder aus Institutionen abgehauen sind.
Die Notschlafstelle Pluto ist ein Pilotprojekt, welches am 27. Mai 2022 gestartet wurde und bis Mai 2025 weitergehen soll, obwohl die Finanzierung noch nicht sicher gestellt ist. Es werde aber jetzt schon nach Anschlusslösungen gesucht, so Matthias Gfeller:" Wir stehen im Gespräch mit der Stadt Bern, dem Kanton und verschiedene Institutionen. Von den Behörden aus bekommen wir Verständnis und sie sehen ein, dass er Bedarf einer Notschlafstelle da ist. Es ist aber sehr schwer zu sagen wie es um die konkrete Finanzierung steht, da es aktuell ein Gerangel ist zwischen Kanton und Stadt. Es sind also politische Hürden die zentral sind bei der Frage, wie es mit Pluto weitergeht."
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