Doch noch Personenlifte beim Bahnhof Herzogenbuchsee

20.05.2021 | Politik | Verkehr

Der Bahnhof in Herzogenbuchsee soll komplett saniert werden. Das Behinderten-Gleichstellungsgesetz fordert das alle Bahnhöfe in der Schweiz künftig behindertengerecht umgebaut werden. Die Gemeinde Herzogenbuchsee hat Personenlifte gefordert und in der öffentlichen Mitwirkung eine Einsprache gemacht. neo1 hat berichtet. Die SBB als Bauherrin hat aber abgewunken und sich auf das entsprechend geltende nationale Gesetz berufen. Jetzt hat sich alles wieder geändert.

Das Bahnunternehmen schreibt auf Anfrage von neo1:

Das ursprünglich geplante Projekt sah vor, den Bahnhof Herzogenbuchsee so anzupassen, dass die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes gemäss den bisherigen Bestimmungen eingehalten werden. Das Projekt wurde gemäss der Eisenbahnverordnung geplant und sieht Rampen zu den Perrons vor. In der Zwischenzeit wurden im Parlament Vorstösse eingereicht, welche eine aktive Rolle des Bundes bei der Finanzierung von Liftanlagen auf Perrons (als Ergänzung zu den Rampen) fordern:

20.4091 Roth Pasquier https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20204091
und
20.4170 Gapany https://www.parlament.ch/fr/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20204170

Der Bundesrat hat sich bereit erklärt, die entsprechenden Vorschriften anzupassen. Deshalb ist eine Neuplanung nötig und wegen der verschiedenen wechselseitigen Abhängigkeiten verschiebt sich der Baubeginn auf unbestimmte Zeit (evt. auf März 2023).

Den Gemeindepräsident von Herzogenbuchsee, Markus Loosli, freut diesen Entscheid. Das sei so, wie dies die Gemeinde gefordert hat, erklärt er im Interview mit neo1. "Die SBB zahlt voraussichtlich zwei der drei Lifte beim neuen Bahnhof". Dass der Bau nun noch länger warten muss stört Markus Loosli nicht gross. Er sei auch nicht schadenfreudig, dass es jetzt genau so gekommen sei wie immer von der Gemeinde gefordert. Viel mehr sei dies ein Paradebespiel für die direkte Demokratie.