Eine erfolgreiche Impfung gegen die Vogelgrippe - Stefan Hoby im Wochengespräch

Der Auslöser für das Projekt war eigentlich ein trauriger. Im Februar 2022 infizierten sich im Dählhölzli zwei Graureiher und ein Pelikan mit der Vogelgrippe und starben daran oder mussten deswegen erlöst werden. Der Berner Tierpark Dählhölzli hat reagiert und zusammen mit dem Institut für Virologie und Immunologie sowie dem Zoo Basel ein Forschungsprojekt durchgeführt. Dabei ging es um die Entwicklung einer Impfung gegen die Vogelgrippe.

In Rekordzeit wurden die ersten Vögel in Bern geimpft. Es dauerte nur drei Wochen. Das hängt damit zusammen, dass das Institut für Virologie und Immunologie bereits vor zehn Jahren mit der Forschung an einer Impfung gegen die Vogelgrippe begonnen hat. "Es gab bereits eine Basisimpfung. Diese musste dann nur noch auf die aktuelle Variante der Vogelgrippe aktualisiert werden", erzählt Stefan Hoby. Er ist Tierarzt im Dählhölzli und war am Forschungsprojekt beteiligt. Diese Woche wurden die Ergebnisse der Impfung und des Forschungsprojekts vorgestellt. Der in der Schweiz entwickelte Impfstoff sei wirksam und sicher, so Hoby. 

Eine Zulassung hat der Impfstoff allerdings noch nicht. Auch ein Unternehmen, das ihn herstellen würde, gibt es bisher nicht. "Das ist frustrierend. Wir haben einen wirksamen Impfstoff, können ihn aber nicht einsetzen. Wir müssen deshalb wahrscheinlich auf einen ausländischen Impfstoff ausweichen", erklärt Stefan Hoby. Diesen zu importieren sei aber mit grossem Aufwand verbunden. 

Trotz den guten Resultaten des Forschungsprojekts können deshalb Zootiere in der Schweiz noch nicht im grossen Massstab gegen die Vogelgrippe geimpft werden.  Wie lange es dauert bis der Impfstoff tatsächlich eingesetzt werden könnte, ist im Moment noch nicht klar. Selbst wenn es morgen einen Produzenten und Sponsor für die Impfung gäbe, würde das gesamte Zulassungsverfahren mindestens zwei Jahre dauern, heissts es von den Verantwortlichen.