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Fussball: So funktioniert der neue Modus in der Super League
Nach 20 Jahren und dem Zuschauerrekord in der letzten Saison geht die Super League mit einem neuen Modus in die neue Saison. Nachfolgend das Wichtigste zur aufgestockten Zwölferliga im Schottland-Modell.
Aus 10 mach 12:
Sion ist abgestiegen, Yverdon als Erster der Challenge League, Lausanne-Sport als zweiter direkter Aufsteiger und Lausanne-Ouchy als Sieger in der Barrage gegen Sion gehören neu zur Liga.
So wird gespielt:
Neu wird die Meisterschaft im Saisonverlauf in zwei Phasen aufgeteilt, die First Stage und die Second Stage. In der ersten Phase treffen die Klubs je dreimal aufeinander. Nach 33 Runden erfolgt die Zweiteilung in die Finalrunde (Championship) der Teams auf den Plätzen 1 bis 6 und die Abstiegsrunde (Relegation Group) der Teams auf den Plätzen 7 bis 12. Innerhalb ihrer Sechsergruppen spielen die Teams ein weiteres Mal gegeneinander. Zu den 33 Runden der ersten Phase kommen damit fünf weitere dazu.
So wird gezählt:
Die Punkte werden nicht geteilt und alle statistischen Werte (Tore, Assists, Verwarnungen, Sperren) von der ersten in die zweite Phase mitgenommen. Nach 38 Runden stehen der Meister (Rang 1), die qualifizierten Klubs für die europäischen Wettbewerbe (abhängig von der Position der Schweiz im UEFA-Ranking), der Teilnehmer der Barrage (Rang 11) gegen den Zweiten der Challenge League und der direkte Absteiger in die zweithöchste Liga fest.
Das sind die Vorteile:
- Die Aufstockung von zehn auf zwölf Teams entspricht dem Wunsch der Klubs. Alle 20 Mitglieder der Swiss Football League stimmten im Mai 2022 für die Aufstockung. Einige, weil sie sich grössere Chancen auf den Aufstieg ausrechneten. Andere, weil sie sich weniger Abstiegsgefahr und mehr Planungssicherheit wünschten. Wiederum andere aus Solidarität oder weil sie eine Veränderung herbeisehnten.
- Zwölf statt zehn Klubs heisst mehr Abwechslung. Das bisweilen als langweilig empfundene Repetitive durch vielen sich wiederholenden Direktduelle zwischen den Teams wird etwas abgeschwächt. Mit Yverdon und Lausanne-Ouchy sind neu zwei Klubs dabei, die nicht zu den Stammgästen in der höchsten Liga gehören oder sogar zum ersten Mal dort mitmischen (Lausanne-Ouchy).
Das sind die Schwachstellen:
- Durch die Aufteilung der Liga nach 33 Runden kommt es vor, dass am Ende der Saison nicht alle Mannschaften gleich viele Heimspiele absolviert haben. Mit Unterschieden von einem Heimspiel ist zu rechnen, in speziellen Konstellationen kann die Differenz bei einzelnen Teams zwei Heimspiele betragen. Die ungleiche Anzahl Heimspiele wird in der Folgesaison ausgeglichen, indem in den entsprechenden Partien das Heimrecht getauscht wird. Auf lange Sicht, das zeigen nebst den Rechenmodellen auch die Erfahrungen aus Schottland, wo der Modus seit dem Jahr 2000 angewendet wird, wird sich die Differenz sukzessive reduzieren. Der Makel des Ungleichgewichts in einer konkreten Saison bleibt.
- Der Vorteil der Aufstockung auf zwölf Teams könnte sich auch als Nachteil herausstellen. Mit Yverdon und Lausanne-Ouchy sind zwei vergleichsweise kleine Klubs aufgestiegen. Beide sind keine Publikumsmagnete, weshalb der Zuschauerdurchschnitt nach dem Rekord im Vorjahr wieder sinken wird. Ausserdem haben beide Klubs infrastrukturelle Schwächen, Yverdon etwa muss seine Heimspiele bis spätestens Ende September wegen laufender Bauarbeiten in Neuenburg austragen. Kommt hinzu, dass sich das Gefälle innerhalb der Liga vergrössern könnte. (sda)
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