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Herzogenbuchsee: Abstimmung über Rahmenkredit von 16 Mio. Franken
Die Stimmbevölkerung von Herzogenbuchsee stimmt am 13. Juni 2021 über einen Rahmenkredit von 16 Millionen Franken ab. Der Kredit wird im Zusammenhang mit der Schulraumplanung 2030 eingesetzt.
Am 3. März 2021 haben die Gemeinden Herzogenbuchsee und Niederönz gemeinsam mit dem Oberstufenverband Herzogenbuchsee die Ergebnisse der Schulraumplanung 2030 präsentiert und eine öffentliche Mitwirkung durchgeführt. Insgesamt sind 15 Eingaben eingelangt.
Dass bezüglich Schulraum an den Buchser Schulen, am Standort Niederönz und bei der Oberstufe Handlungsbedarf besteht, ist unbestritten. Nicht nur fehlen die für einen Lehrplan-21-konformen Unterricht nötigen Räume und genügend Arbeitsplätze für die Lehrerinnen und Lehrer, es gibt auch keine Reserveräume mehr, um neue Klassen unterzubringen. Einen wichtigen Einfluss auf den Schulraum hat schliesslich auch die Bevölkerungsentwicklung.
Die vorgeschlagene Lösungskonzeption orientiert sich an den drei Zyklen, in welche die elf Schuljahre gemäss Lehrplan 21 unterteilt werden. Zum Zyklus 1 gehören die ersten vier Jahre (Kindergarten, 1. / 2. Klasse), zum Zyklus 2 gehören die 3. – 6. Klasse und der Zyklus 3 umfasst die Oberstufe (7. – 9. Schuljahr). Umgesetzt wird die Schulraumplanung in Etappen, wobei der grösste und dringendste Handlungsbedarf bei den Kindergärten und der Oberstufe besteht.
Auf Provisorien verzichten
In einem ersten Schritt soll für den Zyklus 3 ein vorgezogener Zwischenbau bis zum Schuljahr 2022/23 als Anbau an das Schulhaus Nord der Oberstufe durch den Oberstufenverband realisiert werden. Parallel dazu werden die neuen Standorte für den Zyklus 1 geplant und realisiert. Sie sollen im August 2023 bezugsbereit sein.
Bei den vorgeschlagenen Massnahmen im Zyklus 1 handelt es sich um "Sofortmassnahmen", welche aufgrund der aktuellen Situation punkto Schülerzahlen und den bestehenden Raumangeboten, also unabhängig vom prognostizierten Bevölkerungswachstum, notwendig sind. Ihre Realisierung erlaubt es, den aktuell benötigten Schulraum rechtzeitig bereitzustellen und auf teure, nicht nachhaltige Provisorien zu verzichten. Wichtig: Der Schulraum für den Zyklus 1 bleibt dezentral organisiert, damit auch weiterhin am bewährten Konzept der kurzen Schulwege festgehalten werden kann. Zudem kann Raum freigespielt werden, um in einer zweiten Etappe die Sanierung der Schulanlage Mittelholz und bei Bedarf die Erweiterung angehen zu können.
Eine Schlüsselrolle als Standort spielt das Schulhaus Burg. Dieses ist geschützt und muss im Rahmen einer Instandsetzung in seiner heutigen Form belassen werden. An den Kindergarten-Standorten Rosenweg und Hubelweg wird je ein Ersatzneubau für vier Klassen errichtet. Am Standort Niederönz werden zwei Klassen im bestehenden Gebäude untergebracht. Daneben ist ein Neubau für weitere zwei Klassen geplant. Dies ermöglicht die Aufhebung der Standorte Hagez (Provisorium; Mietobjekt) und Holz (die dortigen Räume braucht es als Provisorium für den Zyklus 2) sowie Aeschistrasse Niederönz. Die Kosten für das gesamte Projekt verteilen sich auf die beiden Gemeinden und den Oberstufenverband.
Rahmenkredit
Für die Gemeinde Herzogenbuchsee bedeutet das: Für die Neubauten der Kindergärten Hubelweg und Rosenweg sowie für die Instandsetzung des Schulhauses Burg beantragt der Gemeinderat den Stimmberechtigten die Bewilligung eines Rahmenkredits von 16 Mio. Franken. Das hat ab 2024 jährliche Folgekosten von 858'000 Franken zur Folge, was einer Belastung von 0,9 Steueranlagezehntel entspricht. Wie die aktuelle Finanzplanung 2022 – 2026 zeigt, kann die Investition nur mit einer Steuererhöhung von rund einem Steueranlagezehntel von heute 1,65 auf voraussichtlich 1,75 Einheiten finanziert werden.
Dass über die Neubauten im Rosenweg und Hubelweg sowie die Instandsetzung des Burgschulhauses mit Turnhalle nicht in Form von Einzelprojekten abgestimmt wird, wird damit begründet, dass die im beantragten Rahmenkredit zusammengefassten Vorhaben konzeptionell in einer direkten Abhängigkeit zueinanderstehen. Aus diesem Grund macht eine Umsetzung der Einzelprojekte nur bei Aussicht auf Realisierung des Gesamten Sinn.
Wie weiter?
Bei einem Ja zu den Sofortmassnahmen für den Zyklus 1 besteht die Absicht, die im Rahmen der gesamten Schulraumplanung vorgestellte Auslegeordnung nochmals zu überprüfen und – auch finanziell – zu optimieren. Alles immer unter Miteinbezug der Bevölkerung. Den Beginn soll im 3. Quartal 2021 ein Info-Anlass zu den Themen Sporthalle/Aula, "Mittelholz" und Oberstufe machen. Daneben soll sich die Bevölkerung in Form einer weiteren Mitwirkung äussern können. (pd/neo1)
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