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In Münsingen wird eine Unterführung eingeschoben
Sie ist das Herzstück der ganzen Entlastungsstrasse Nord in Münsingen. Die Unterführung unter den Gleisen der SBB. Am Samstag wird der 2500 Tonnen schwere Koloss eingeschoben.
Die Vorarbeiten dazu begannen vor rund drei Jahren mit den ersten Planungssitzungen. Als erstes mussten dort, wo die Unterführung am Schluss zu stehen kommt, die Bahngeleise auf drei Notbrücken verlegt werden. Dafür blieb nur wenig Zeit und alles musste in der Nacht geschehen, wenn nur wenig Züge fahren. "Wir mussten immer ein Gleis sperren. Dann hatten wir rund vier Stunden Zeit, um die Schienen zu zersägen, den Schotter wegzuräumen, die Brückenträger auf die Fundamente zu legen und danach alles wieder bereit zu machen für den ersten Zug", sagt Bauleiter Tobias Jucker im Interview mit neo1.
Bevor die Brücken eingebaut wurden, mussten die Fundamente unter die Gleise eingebaut werden. "Dafür wurden 30, um die 18 Meter lange, senkrechte Löcher gebohrt und mit Beton gefüllt. Auf diese Betonpfähle wurden dann die Fundamente gebaut, wo am Ende dann die Brückenträger zu liegen kamen."
Danach wurde unter den drei Notbrücken alles weggebaggert und die Seitenwände mit sogenannten Beton-Nagelwänden verstärkt. "Auch hier trieben wir knapp 15 Meter lange Nägel waagrecht in die Erde und verstärkten alles mit Spritzbeton, so dass die Wände stabil waren und das Loch nicht zusammenfällt", sagt Jucker.
Parallel dazu wurde neben dem Loch für die Unterführung die eigentliche Unterführung betoniert. Auch da waren die Vorarbeiten entscheidend, sagt Tobias Jucker: "Der Boden, auf der die Unterführung steht, musste zuerst verdichtet und stabil gemacht werden. Danach betonierten wir einen Boden, auf dem eine Plastikfolie ausgelegt wurde. Darauf betonierten wird dann die Unterführung." Der Boden unter der Unterführung muss stabil genug sein, um die rund 2500 Tonnen schwere Unterführung tragen zu können. "Das Plastik benötigen wir, damit der Beton der Unterführung nicht am Boden kleben bleibt beim Anheben."
Am Samstag wird die Unterführung dann mit hydraulischen Stützen angehoben und auf einem dünnen Luftkissen in Schienen vorwärts ins vorhandene Loch unter die Notbrücken geschoben. "Wir rechnen damit, dass wir um ca. 10.30 Uhr beginnen können mit dem Vorschieben und dann um 14.00 Uhr alles fertig sein wird." Schon am Freitag gibt es einen Schubtest. "Hoffentlich funktioniert alles", sagt Tobias Jucker, "die Anspannung in diesen Tagen ist hoch und der Zeitdruck nicht zu unterschätzen".
Er sei froh, wenn am Samstagnachmittag dann alles geklappt hat und ohne Unfall über die Bühne gegangen ist.
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