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Lyssach: SP verzichtet "zähneknirschend" auf Angriff aufs Gemeindepräsidium
Heute Abend wählt die Gemeindeversammlung von Lyssach einen neuen Gemeindepräsidenten. Da sich bisher nur Kilian Thomann von der SVP zur Wahl stellt, ist seine Wahl schon fast sicher, wenn sich nicht noch jemand an der Versammlung selbst zur Wahl stellt. Die SP verzichtet auf eine Kandidatur, aber nur zähneknirschend.
Gerne hätte die SP Lyssach die SVP mit einer Kandidatur herausgefordert, sagt der SP-Präsident Adrian Lehmann. Denn die SP würde nach 24 Jahren gerne wieder einmal das Gemeindepräsidium stellen. Zudem hätte die SP auch gerne eine Frau an der Spitze der Gemeinde. Dies wäre für Lyssach eine Premiere. Trotzdem hat sich die Mitgliederversammlung gegen eine Kandidatur entschieden, sagt Lehmann weiter. Der Grund: Es wäre zu schwierig, mit der SVP-Mehrheit im Gemeinderat zu regieren, war die Versammlung überzeugt. Auch wenn die SP-Gemeinderätin Corinne Lehmann bei den Gemeindewahlen mit dem zweitbesten Resultat abgeschnitten hat.
Grundsätzlich sei es schade, dass die SVP den Vorrang nicht einmal der SP lasse, findet Adrian Lehmann. Noch vor 28 Jahren, als die SP zuletzt den Lyssacher Gemeindepräsidenten stellte, sei das anders gewesen. Da habe sich der Gemeinderat parteiübergreifend gemeinsam darauf geeinigt, dass die SP das Amt bekomme. Da die SVP immer auf einen Stimmenanteil von rund zwei Drittel komme und die SP auf einen Drittel sei die politische Lage sehr stabil. Er würde ein Entgegenkommen der SVP begrüssen, auch wenn es unwahrscheinlich sei, sagt der SP-Präsident.
Die SP Lyssach will nun schauen, wie die Situation in vier Jahren aussehe und allenfalls dann einen Angriff auf das Präsidium wagen.
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