Most Trusted Websites for Replica Watches 2023

Werbung

| Landwirtschaft | Gesellschaft

Magdalena Gerber kämpft gegen Neophyten

Schritt für Schritt zum neophytenfreien Wald. Magdalena Gerber fängt im Wald neben ihrem Hof in Krauchthal an, reisst die unerwünschten Pflanzen aus und motiviert mit Säcken, die sie am Wegrand verteilt auch andere Leute dazu, auf ihrem Spaziergang anzupacken. Seit dem Frühling sind so schon viele Abschnitte ohne Neophyten.

"Bitte helft" steht auf den Säcken, die Magdalena Gerber im Wald verteilt. "Auf jedem Spaziergang durch den Wald nehme ich Neophyten mit und entsorge sie Zuhause. Ich habe dann im Fernsehen einen Bericht gesehen, über Neophytensäcke und fand das eine gute Idee. Ich habe einfach Kerichtsäcke genommen, sie angeschrieben und im Wald verteilt, dort wo es viele Neophyten hat. Ich dachte, das funktioniert nie." Und plötzlich waren die Säcke voll. Einmal in der Woche sammelt Magdalena Gerber die Säcke ein und entsorgt die ausgerissenen Pflanzen. Dies sei wichtig, denn wenn Neophyten nur ausgerissen werden und auf dem Boden liegen bleiben, können sie trotzdem absamen und es wachsen wieder neue Pflanzen, die unsere einheimischen Pflanzen verdrängen.

Viele Reaktionen
Durch ihre Aktion kommt Magdalena Gerber immer wieder ins Gespräch mit anderen Menschen. "Viele fragen mich, was ich da mache. So kann ich gleich auf das Problem mit Neophyten aufmerksam machen. Oft helfen mir Leute, wenn sie sehen, dass ich Neophyten ausreisse oder sie erzählen mir, dass sie auch schon geholfen haben, die Säcke zu füllen." Sie wisse, dass sie mit den Säcken im Wald nicht die ganze Welt retten könne. "Aber wenn jeder bei sich anfängt und auf seinen Wegen gegen Neophyten vorgeht, kommen wir schon weit", ist sich Magdalena Gerber sicher.

Neophyten
In der Schweiz gibt es nicht nur einheimische Pflanzen. Die Pflanzenwelt besteht zu fast 20 Prozent auch aus exotischen Arten. Exotische Arten stammen aus anderen Teilen Europas oder sogar von anderen Kontinenten. Viele dieser Arten wurden in den letzten 500 Jahren (absichtlich oder unabsichtlich) vom Menschen eingeführt. Wenn sie sich auch ausserhalb der Gärten in der Natur vermehren und selbst erhalten können, werden sie als Neophyten bezeichnet.

Die meisten Neophyten integrieren sich gut in die Umgebung. Einige wenige jedoch (ca. eine von zehn), breiten sich sehr rasch und massiv aus und verdrängen die einheimischen Pflanzen. Dies hat negative Auswirkungen auf die Umwelt, die öffentliche Gesundheit und/oder die Wirtschaft. Die Biodiversität leidet. Diese wenigen Arten werden als invasive Neophyten bezeichnet und sind auf offiziellen nationalen Listen der invasiven Neophyten aufgeführt. Mehr Infos auf: infoflora.ch

Entsorgung
Invasive Neophyten können sich über Samen, aber auch Stücke von Wurzeln und Stängeln sehr effizient verbreiten. Bei falscher Entsorgung können diese Arten schnell an unerwünschten Orten wie im Wald oder an Gewässern wieder auftauchen. Häufig überleben Neophyten auch eine Verwertung im Gartenkompost oder in Kompostieranlagen. Mit der Verwendung dieses Komposts können sie weiter verbreitet werden. Damit dies nicht passiert, müssen besonders die vermehrungsfähigen Teile sicher entsorgt werden. Am besten im Kehricht. (Angaben des Kantons Bern)

Werbung

neo1 - Mein Radio
00:00
-00:00