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Medikamentenengpass - auch das Spital Emmental ist gefordert

Erstmals ist die Versorgung mit gewissen Medikamenten in der Schweiz als problematisch eingestuft worden.

Spitalapotheker Enea Martinelli hat aufgrund dieser Engpässe eine langfristige Unterstützung des Bundes gefordert. Wichtig sei dafür eine administrative Entlastung: Es brauche ein umfassenderes Monitoring. "Epilepsie- oder Parkinson-Medikamente beispielsweise sind heute nicht meldepflichtig, dabei brauchen sie die Patienten täglich", sagt Martinelli zu CH-Media. 

Bundesrat setzt Taskforce ein

Der Bundesrat stufte die Lage am Mittwoch neu als "problematisch" ein. Eine Expertengruppe soll nun Massnahmen finden, welche die Engpässe rasch lindern sollen. Sie zielen demnach darauf ab, Produktions- und Lieferengpässe früher und breiter zu erfassen. 
Angesichts des Arzneimittelmangels will der Bund ausserdem die Meldepflicht und die Pflichtlager für Medikamente ausweiten. So sollen unter anderem Antiepileptika und Parkinson-Medikamente in die Pflichtlager aufgenommen werden. 

"Es ist eine herausfordernde Situation"

Daniel Wechsler, Betriebsleiter der Dropa-Apotheke in Bern und Zuständiger für die öffentliche Arbeit beim kantonalen Apothekerverband, sieht ebenfalls Handlungsbedarf: "Wir haben effektiv sehr viele Schwierigkeiten im Moment und es ist eine herausfordernde Situation. Viele Medikamente, die üblicherweise lieferbar sind, können momentan nur erschwert bezogen werden. Rezeptpflichtige Medikamente, wie auch solche ohne Rezeptpflicht, sind davon betroffen."
Insbesondere flüssiger Schmerzmittel-Sirup für Kinder sei momentan äusserst schwer erhältlich. Auch Blutdruckmittel und Psychopharmaka seien davon betroffen. "Das Problem äussert sich in der ganzen Bandbreite – an einem Tag ist es dieses Medikament, an einem anderen Tag ein anderes."

Wie nun weiter?

Wie mit dem Engpass in Schweizer Apotheken umgegangen werden kann, ist nicht immer ganz klar: "Manchmal gibt es Ersatzpräparate, manchmal nicht. Gewisse Medikamente können wir momentan auch noch aus Deutschland importieren. Schwierig ist für eine kleinere Apotheke hingegen die eigene Herstellung dieser Medikamente", erklärt Wechsler. 
Dass ein Medikament auf keine Art und Weise mehr erhältlich ist, sei bisher zum Glück noch nicht vorgekommen. Doch: "Wenn beispielsweise ein Antibiotikum für ein Kind gar nicht mehr verfügbar wäre, dann wird die Situation wirklich gravierend. Dies ist zum Glück bis jetzt noch nicht passiert – allerdings wissen wir nicht, wie lange es noch geht, bis so ein Fall eintreten kann."

Auch die Spitäler sind vom Medikamentenmangel gefordert

"Ganz banale Medikamente wie Fiebersenker oder Antibiotika sind plötzlich schwierig zu beschaffen. Das kennen wir aus früheren Jahren nicht", sagt die Chefapothekerin des Spitals Emmental, Annegret Reichwagen im Interview. Die Situation beschäftige das Personal im Spital jeden Tag. Das Spital Emmental versuche, Lieferengpässe zu vermeiden. "Wir analysieren täglich: was brauchen wir und in welchen Mengen. Wir haben ein enges Netzwerk mit anderen Spitalapotheken und wir helfen uns gegenseitig um unsere Patient:innen versorgen zu können", so Annegret Reichwagen. 

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