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Migrantinnen stehen am diesjährigen Weltfrauentag im Fokus
Am Weltfrauentag, dem 8. März, finden in Bern Aktionen und eine Demonstration für eine bessere Teilhabe von Migrant:innen in der Stadt Bern, gegen die Gewalt an Frauen und queeren Menschen und für Frieden statt. Die Demonstration startet um 18 Uhr auf der Schützenmatte.
Jede zweite Woche wird in der Schweiz eine Frau oder ein Mädchen getötet. Darüber hinaus wird mindestens einmal pro Woche eine Frau oder ein Mädchen Opfer eines Tötungsversuchs. Wie viele trans-, intergeschlechtliche, nonbinäre und agender Personen wegen ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung in der Schweiz Opfer von Gewalt werden, ist unbekannt. Denn Bund und Kantone machen sich laut des Frauenstreik-Kollektives nicht die Mühe, diese Gewalttaten separat zu erfassen.
Das Frauenstreik-Kollektiv Bern und die Gruppe der Demoorganisator:innen fordern, dass die Schweiz alles tut, um jede Form von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung zu unterbinden und die Betroffenen zu schützen. Dazu gehört, dass die Schweiz die Istanbul-Konvention («Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt» des Europarats von 2011) umsetzt und ein Sexualstrafrecht in Kraft setzt, das Vergewaltigung nach dem Grundsatz „NurJa heisst Ja“ beurteilt.
Das von der Rechtskommission des Ständerats vorgestellte Projekt bringe für die Reform des Sexualstrafrecht zwar einige Verbesserungen, die Kommission hält aber an der veralteten «Nein»-Regel fest. Das reicht den Organisator:innen nicht. Die Istanbul-Konvention verlangt auch genügend Plätze in Frauenhäusern. Für den Kanton Bern fordert das Frauenstreik-Kollektiv Bern deshalb, dass das Mädchenhaus in Biel seine Arbeit aufnehmen kann.
Solidarität mit Menschen im Krieg
Der Angriffskrieg von russischer Armee und Regierung gegen die Menschen in der Ukraine erschüttert auch das Berner Frauenstreik-Kollektiv. Gemeinsam mit anderen Frauen- und Friedensorganisationen protestiert es am 8. März für Frieden in Europa und weltweit und gedenkt den Menschen, die wegen Kriegen und Konflikten fliehen müssen. In der Ukraine sind viele Frauen und Kinder auf der Flucht, während die Männer zum Kämpfen gezwungen sind. Das Frauenstreik-Kollektiv Bern verlangt, dass Bund und Kantone Menschen auf der Flucht rasch helfen, grosszügig Flüchtlinge aufnehmen und diese menschenwürdig behandeln.
Asylgrund sexualisierte Gewalt
Weiter verlangt die Frauenstreik-Kollektiv Bern, dass sexualisierte Gewalt ein Asylgrund wird, und dass sich die Schweiz im Rahmen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (Dublin III) europaweit für Asyl für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und queere Personen einsetzt. Aus diesem Grund sammelt das Frauenstreik-Kollektiv am 8. März auf Waisenhaus- und Casinoplatz in Bern Unterschriften für die europaweite Petition «Feminist Asylum».
Besserer Zugang für Migrant:innen zum Arbeitsmarkt
Mit Hilfe einer Partizipationsmotion fordert das Frauenstreik-Kollektiv, dass die Stadt Bern Migrant:innen bei der Integration in den Arbeitsmarkt stärker unterstützt und dass sie dafür mehr Geld zur Verfügung stellt. Damit die Partizipationsmotion im Berner Stadtrat Gehör findet, müssen 200 Unterschriften zusammenkommen. An ihrem Stand auf dem Casinoplatz informiert die Arbeitsgruppe Migration des Frauenstreik-Kollektivs über die von ihr gestartete Motion. (neo1 / pd)
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