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| Politik | Abstimmungen

Münsingen wählt einen Gemeindepräsidenten

Am 13. Juni wählt die Gemeinde Münsingen einen Gemeindepräsidenten. Neben dem amtierenden Präsidenten Beat Moser (Grüne) stellen sich drei weitere Kandidierende zur Wahl: Peter Baumann (SP), Michael Fahrni (FDP) und Henri Bernhard (SVP).

Beat Moser war die letzten acht Jahre Gemeindepräsident von Münsingen. Ihn hat vor allem die Ortsplanung und der Verkehr in Münsingen beschäftigt. Dieses Thema werde auch für den zukünftigen Gemeindepräsidenten aktuell bleiben, so Beat Moser im Interview mit neo1. "Die ganze Mobilität wird sich in den nächsten Jahren ändern. Wir müssen bereit sein, diese auch umzusetzen. Viele Leute kommen von extern nach Münsingen um nach Bern zu gelangen. Wir haben den Ortsbus, die Regionalbusse, das Zentrum des Bahnhofs muss das aufnehmen können. Wir haben auch noch das Projekt Bahnhofausbau, dort wollen wir den Viertelstundentakt realisieren", so Beat Moser. Der Bahnhof bleibt ein wichtiger Punkt für den zukünftigen Gemeindepräsidenten. Mit Peter Baumann aus Trimstein, Henri Bernhard aus Tägertschi und Michael Fahrni aus Münsingen sind bei der Wahl am 13. Juni auch alle drei Ortsteile der Gemeinde Münsingen vertreten.

Bisher: Beat Moser (Grüne)

Für Beat Moser ist klar, er will noch eine weitere Amtszeit Gemeindepräsident sein. In der Vergangenheit haben ihn vor allem die Themen Ortsplanung und den Verkehr beschäftigt. Darum kritisierten ein paar seiner Konkurrenten: Er habe zu wenig für das Innere von Münsingen gemacht. Er entgegnet: "Es gibt sicher Verbesserungspotential. Aber alle Leute sind innerhalb von 600 Metern im Grünen, an der Aare, an der Giessen, im Wald oder in einem Naturschutzgebiet. Die grünen Lungen reichen weit in Münsigen hinein, darum brauchen wir - ausser dem Schlossgut - nicht noch weitere grosse Pärke in Münsingen." Wenn er nochmals Gemeindepräsident werde, wolle er aber etwas für das Gemüt von Münsingen tun. Kultur, Sport und so weiter unterhalten und ausbauen. Ausserdem soll erneuerbare Energie Thema sein und auch die Projekte im Bereich Verkehr will Beat Moser weiterverfolgen.

Henri Bernhard (SVP)

Transparenz ist dem SVP-Kandidaten Henri Bernhard wichtig. Deshalb kann es für ihn nicht sein, dass der amtierende Gemeindepräsident gleichzeitig im strategischen Steuerungsausschuss ist. "Da werden weitgehend anonym wichtige Pflöcke eingeschlagen für die Gemeinde, die meist unverrückbar sind." Trotz Kommissionsgeheimnis sollte es doch ein Anliegen sein, öffentlich zu kommunizieren. "Mit Medienmitteilungen, Mitwirkungen und Vernehmlassungen", so Bernhard. Für ihn ist klar: "Die Architekten, welche schon Projekte ausführen in der Gemeinde sollten nicht Teil des Steuerungsausschusses sein und noch weniger Teil der Baukommission." Sie würden dort Eigeninteressen vertreten statt die der Bevölkerung. Sein Ziel: Die Bevölkerung soll viel mehr Mitspracherecht erhalten. "In einem dieser Workshops wurde klar signalisiert, dass die Münsinger wachstumsmüde sind. Das gilt es zu respektieren. "Inneres Verdichten ist schon gut, aber die Infrastruktur wurde nicht entsprechend angepasst, dort hinkt man hinterher." Der Gemeindepräsident sei der Diener der Bevölkerung. Dann könne es nicht sein, dass man statt nur dreistöckige Häuser plötzlich flächendeckend bis fünf, sechs Stöcke baut mit Attika. "Das ist der falsche Weg", so Henri Bernhard.

Michael Fahrni (FDP)

Der FDP-Kandidat Michael Fahrni sieht sich als Bindeglied zwischen der älteren und der jüngeren Bevölkerung von Münsingen. "Die Seniorenpolitik liegt mir am Herzen. Diese Bevölkerungsgruppe wird in den nächsten Jahren zunehmen. Da müssen wir uns Gedanken machen, welchen Platz wir ihnen geben können und wie wir diese Gruppe integrieren können." Als Mitglied der Bildungskommission sieht er aber gleichzeitig auch, was für Herausforderungen auf die Schulen und deren Infrastruktur zukommen wird. "Der Lehrplan 21 wird uns noch länger beschäftigen. Da braucht es geeignete Infrastruktur und genügend Raum." Ihm strebt ein enges Miteinander vor. Michael Fahrni sagt: "Es müssen durchmischte Quartiere entstehen in Münsingen, die wie kleine Dörfchen im Dorf als Einheit funktionieren." Die ältere Generation soll von den Jungen profitieren können und umgekehrt. Dazu ist ihm die Neueingliederung von Zuzügern wichtig. "Das Vereinsleben muss gestärkt werden. Wer neu ist in Münsingen, der soll Gelegenheit erhalten sich zu engagieren. So funktioniert die Integration und die Identifikation am ehesten." Vereine sind dafür eine perfekte Grundlage, so Fahrni. Er will in Münsingen den eingeschlagenen Weg weiterführen, aber: "Die geplanten Projekte müssen jetzt aus der Planungsphase raus und umgesetzt werden. Da will ich vorwärts machen."

Peter Baumann (SP)

Wenn jemand bei einer Gemeinde von einem Unternehmen spricht und die Gemeinde auch so führt, dann stellt es dem SP-Kandidaten Peter Baumann die Nackenhaare auf. "Mich stört das Managementdenken oder das betriebswirtschaftliche Denken. Wenn man dies direkt auf die Gemeinde überträgt, dann wird alles zu stark finanzgetrieben und andere Qualitäten gehen verloren." Qualitäten, welche der ehemalige Gemeindepräsident von Trimstein schon zu seiner Amtszeit in Trimstein in den Vordergrund stellte. "Gemeinsam Ziele entwickeln, diese diskutieren und dann zusammen eine Lösung anstreben. Dies ist mir wichtig und dies ist für mich ein zentrales Element der Politik." Diese Erkenntnis kommt nicht zuletzt auch aus seiner Erfahrung als Gemeindepräsident von Trimstein. "Ich habe sicher den Vorteil, dass ich die zentralen Abläufe in der Gemeindepolitik schon kenne. Auch wenn Münsingen grösser ist als Trimstein - im Grundsatz funktioniert dies gleich." Ihm schwebt vor, Münsingen gesellschaftlich wieder näher zusammenrücken zu lassen. "Zwischen Bahnhofstrasse und Dorfplatz soll ein Zentrum entstehen, welches Münsingen eine Identität gibt und Platz schafft zum Arbeiten, Wohnen, Austauschen und um die Freizeit zu geniessen." Daneben sieht er aber auch Handlungsbedarf in Sachen Verkehr. Da ist er pragmatisch: "Elektromobilität alleine ist nicht die Lösung. Es geht darum, die Menge zu reduzieren. Ein Auto ist ein Auto, ob es nun mit Benzin oder mit Strom fährt spielt keine Rolle." Da sollen neue Formen und Nutzungsarten der Mobilität diskutiert und umgesetzt werden, so Baumann.

Beiträge:
Audio 1: Wahlen in Münsingen Zusammenfassung
Audio 2: Portrait Beat Moser, Grüne
Audio 3: Portrait Henri Bernhard, SVP
Audio 4: Portrait Michael Fahrni, FDP
Audio 5: Portrait Peter Baumann, SP

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