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Nach 12 Jahren ist Schluss - Der ehemalige Mattenlift-Kondukteur im Wochengespräch
Rauf, Runter, Rauf, Runter und so weiter. Seit 125 Jahren gibt es den Mattelift in Bern. Seit 1897 transportiert der Lift täglich rund 770 Leute vom Berner Mattequartier hinauf zur Münsterplattform oder umgekehrt. Mit dabei ist auch immer eine Kondukteurin oder ein Kondukteur, welcher die Gäste auf der Fahrt begleitet. Ein sogenannter "Liftboy", wie sie sich selber nennen, war auch Thomas Streit. Nach 12 Jahren ist für den Berner allerdings Schluss beim Mattelift.
Vor etwas mehr als drei Wochen war Thomas Streit das letzte mal als Kondukteur des Mattelifts im Einsatz. Nach über 12 Jahren geht der Berner in Pension. Angefangen hat Alles, als er im Jahr 2009 arbeitslos wurde. Über einen Freund erfuhr Thomas Streit von der offenen Stelle als Matteliftkondukteur. So kam es das der heute 75-Jährige am 1. März 2011 seine erste Dienstfahrt mit dem "Senkeltram" absolvierte. Das dies zustande kam, sei ein grosses Glück gewesen. "Ich war damals, frisch arbeitslos und in einem Loch", so Streit. Die Arbeit als Liftboy habe ihm wieder einen Sinn gegeben und brachte die Freude zurück in sein Leben. Der Mattelift bedeutet ihm entsprechend viel.
Thomas Streit hat gelebt für seinen Job beim Mattelift. Er habe sich stets als Dienstleister gesehen. Die Alternative zum Lift sind 183 Holzstufen aus dem 14. Jahrhundert. Nicht alle Leute können diese Treppe nahe des "Senkeltrams" bewältigen, erklärt Thomas Streit. Deshalb habe es ihm auch nichts ausgemacht, auch noch eine weitere Fahrt für eine Mutter mit Kinderwagen oder einen alten Mann zu machen. Auch wenn der Mattelift offiziell schon geschlossen hätte.
Welche Erlebnisse aus den 12 Jahren als "Liftboy" dem ehemaligen Kondukteur des Mattelifts besonders in Erinnerung geblieben sind und wie der Abschied war, erzählt Thomas Streit im neo1-Wochengespräch.
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