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Überarbeitet und erschöpft: So steht es um die Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz.
Überstunden noch und noch. 56 Stunden pro Woche arbeiten - manchmal mehr als sieben Tage am Stück. Das ist die Realität für viele Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. Eine Befragung des Verbands Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte zeigt: Bei drei von vier Assistenzärztinnen und -ärzten wird das Arbeitsgesetz umgangen. Jede zweite befragte Person dachte sich bei der Arbeit schon: "Ich kann nicht mehr". Wie entsteht diese Überarbeitung? Und gibt es eine Lösung dafür? Philipp Thüler gibt im neo1-Wochengespräch Einblicke in die Problematik.
Der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte VSAO führt seit zehn Jahren regelmässig Befragungen bei seinen Mitgliedern durch. Auch die neueste Umfrage zeigt: Die Arbeitszeiten sind durch das Band zu hoch. "Eine durchschnittliche Arbeitszeit von 56 Stunden in der Woche hatten wir auch vor zehn Jahren schon", erzählt Philipp Thüler. Er ist Leiter Politik und Kommunikation beim VSAO. "Was neu ist, sind die Auswirkungen dieser Bedingungen. Die Empfindung der Assistenzärztinnen und -ärzten sind schlimmer. Sie fühlen sich gestresster, sind müder und erschöpfter als noch vor drei Jahren." Das zeige, dass der Stress höher geworden ist. In der langen Zeit, in der Ärztinnen und Ärzte arbeiten, müssten sie noch mehr leisten und stehen unter Druck. Auch die administrativen Tätigkeiten hätten laut Philipp Thüler zugenommen.
Der Berufsverband VSAO hat einen runden Tisch organisiert um das Problem anzugehen. Dieser soll im Juni stattfinden. Es treffen sich das BAG, der Spitalverband, die FMH und die Kantone. Es soll eine Auslegeordnung geben und Diskussionen, wie sich die Situation für Ärztinnen und Ärzte verbessern kann.
Wie genau die Situation für Assistenzärztinnen und -ärzte ist und auf welche weiteren Probleme die Befragung des VSAO aufmerksam macht, erzählt Philipp Thüler im Wochengespräch.
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