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| Wochengespräch

Unwetter im Juni: Sind so starke Gewitter noch normal?

Hagelkörner so gross wie Tennisbälle, überflutete Strassen, volle Keller, Schäden an Gebäuden und den Bahnlinien. Bei uns in der Region und in der ganzen Schweiz gab es in den letzen beiden Wochen im Juni starke Gewitter. Wir wollten vom Meteorologen Mario Rindlisbacher wissen: Wie entstehen so starke Gewitter? Wie können so grosse Eisklumpen überhaupt entstehen? Und kann man dieses seltene Wetterphänomen, wie wir es die letzten Wochen erlebt haben, auf den Klimawandel beziehen oder nicht? 

"Die Wetterlage war recht eingefahren. Die Schweiz war lange in einer Süd-West-Strömung, die sich nicht gross bewegt hat. Darum kam immer wieder warme und feuchte Luft in die Schweiz. Das sind die typischen Faktoren für ein Gewitter. Und wenn sich dies lange nicht ändert, dann bliden sich Gewitter und das gleich viele Tage hintereinander", so erklärt Meteorologe Mario Rindlisbacher von Meteotest Bern die letzten beiden Wochen. Hagelkörner in Tennisballgrösse, die vom Himmel fallen, vergegenwärtigen einem wieder einmal die massiven Kräfte, die im Himmel oben wirken, erzählt er im neo1-Wochengespräch weiter. "In den Gewitterwolken herrschen sehr starke Winde mit weit über 100 km/h, die die Hagelkörner in der Luft behalten, so dass sie weiter wachsen können und so gross werden." Als Meteorologe sei die letzte Zeit sehr spannend gewesen. Es sei eine Wetterlage gewesen, die sich gut zum Verfolgen und Analysieren geeignet habe. "Das verfolgt man dann natürlich live mit, anhand der Messdaten und Radardaten. Viele Wetterverrückte tauschen sich in Foren aus. Dank dem Internet hat man die Möglichkeit, immer sehr nahe an den Wetterereignissen dran zu sein."

Die Gewitter der letzten Wochen lagen im Normbereich
"Alles schon mal da gewesen", sagt Meteorologe Mario Rindlisbacher auf die Frage, ob diese starken Gewitter denn noch normal gewesen seien. "Starke Gewitter im Entlebuch und Emmental sind nicht unbekannt. In den letzten Jahren hat es so langlebige Gewitter und Hagelzüge aber nicht gegeben. Man muss schon etwas weiter zurück schauen. Im Jahr 2016 zum Beispiel gab es weitverbreitete und grosse Hagelschäden." Ob die extremen Umschwünge von über 30 Grad hin zu starkem Regen und eher kühlem Wetter dem Klimawandel zuzuschreiben sind, das könne man nicht beantworten, erklärt Mario Rindlisbacher weiter. "Bei solchen Extremereignissen weiss man noch nicht genau in welche Richtung dass es mit der Klimaerwärmung gehen wird." Ausserdem könne man bei Einzelereignissen nie auf den Klimawandel schliessen, dafür brauche es eine breite Datenlage. Und: Solche starken Gewitter und Hagelzüge sind sehr selten. Darum gebe es weniger Daten und so seien auch die Statistiken mit Ungewissheit verbunden. 

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