
Bild: Google Maps
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Verkehrssanierung Aarwangen: Bauprojekt liegt zur Mitwirkung auf
Mit dem Bau einer 3,6 Kilometer langen Umfahrungsstrasse und der Sanierung der Ortsdurchfahrt soll Aarwangen vom Verkehr entlastet werden. Im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt werden der Bahnhof Aarwangen rundum erneuert und zwei Haltestellen zu einer zusammengelegt. Das Bauprojekt liegt bis 10. Juli 2020 zur Mitwirkung auf.
Aarwangen leidet seit langem unter dem Durchgangsverkehr. Rund 17'000 Fahrzeuge fahren an den Werktagen durchs Dorf. Velos, Fussgängerinnen und Fussgänger sowie die Bahn haben heute kaum Platz. Mit dem Bau einer Umfahrungsstrasse und der anschliessenden Sanierung der Ortsdurchfahrt wird sich die Situation für alle verbessern.
Regierungsrat Christoph Neuhaus betonte in seiner Videobotschaft, dass das Projekt die beste Lösung für die Verkehrsprobleme in Aarwangen biete. Die Umfahrungsstrasse werde den Verkehr durch Aarwangen um die Hälfte reduzieren und dem Dorf Lebensqualität zurückbringen.
Die zweispurige Umfahrungsstrasse zweigt nördlich von Aarwangen beim neuen Kreisel Underbaan von der Kantonsstrasse Niederbipp – Aarwangen ab. Mit einer 480 Meter langen Brücke überquert sie anschliessend in einer Höhe von rund 25 Metern die Aare. Südlich der Aare zweigt eine neue Zufahrtsstrasse zur Kiesgrube Risi ab. Die Umfahrungsstrasse überquert anschliessend die Meiniswilstrasse und verschwindet am Waldrand im 500 Meter langen Tunnel unter dem Spichigwald. Nach dem Tunnel führt sie in direkter Linie am Waldrand bis zur Bern – Zürich – Strasse, an die sie mit einem neuen Kreisel östlich von Bützberg angeschlossen wird. Das Industriegebiet Hard in Bützberg wird direkt an die Umfahrungsstrasse angeschlossen.
Die neue Umfahrungsstrasse schafft Spielraum für Verbesserungen auf der Ortsdurchfahrt. Zwischen den Einmündungen der Bannfeld- und Mittelstrasse gilt Tempo 30. Zusammen mit dem Einbau eines lärmmindernden Belags wird dies den Lärm reduzieren. Im Ortskern fährt die Bahn auf zwei Gleisen. Dies schafft Platz für breitere Gehwege und für Velos kann ab der Einmündung der Meiniswilstrasse bergwärts ein Radstreifen markiert werden. Beim Kreisel Zentrum wird mit einer Reihe von Massnahmen die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr verbessert.
Von der Sanierung der Ortsdurchfahrt profitiert auch die asm-Bahnlinie Langenthal – Niederbipp - Solothurn. Neu wird auch der Bahnhof Aarwangen rundum erneuert und mit hindernisfreien Zugängen und ebenerdigem Einstieg ausgestattet. Die heutigen Haltestellen «Aarwangen Vorstadt» und «Hard Mummenthal» werden aufgehoben und durch die neue Haltestelle «Aarwangen Hard» ersetzt. Alle Bahnstationen bieten hindernisfreien Zugang, Veloabstellplätze und grosszügige Wartekabinen.
Das Projekt nützt auch gefährdeten Tier- und Pflanzenarten im Smaragdgebiet Oberaargau. Insgesamt stehen für die Förderung von Biodiversität und den Erhalt seltener Tiere und Pflanzen mehr als drei Millionen Franken zur Verfügung. Damit werden zum Beispiel Lebensräume an Bächen aufgewertet, Tümpel für gefährdete Amphibienarten angelegt und Nistmöglichkeiten für Vögel an der Aarebrücke befestigt.
Nach der Mitwirkung erarbeiten der Kanton und die Aare Seeland mobil den Strassenplan, der voraussichtlich im Spätherbst 2020 öffentlich aufgelegt und im Sommer 2021 genehmigt wird. Ende 2021 wird der Grosse Rat über den Realisierungskredit befinden. Der Baubeginn ist für 2023 vorgesehen, die Umfahrungsstrasse soll 2028 in Betrieb gehen. Danach folgt die Sanierung der Ortsdurchfahrt, die 2030 abgeschlossen werden sollte.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 196 Millionen Franken. Davon übernehmen der Kanton 107 Millionen Franken, der Bund 45 Millionen Franken, die Aare Seeland mobil AG 40 Millionen Franken (finanziert über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund) und die Gemeinde Aarwangen 4 Millionen Franken (Medienmitteilung).
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