Wahlen in Deutschland und die Auswirkungen auf die Schweiz - Mirco Good im Wochengespräch

Am Sonntag, 23. Februar, hat das Stimmvolk von Deutschland einen neuen Bundestag, also ein neues Parlament gewählt. Die grosse Gewinnerin ist die Alternative für Deutschland, AfD. Im Vergleich zu den Wahlen von vor vier Jahren, haben fast doppelt so viele Wählerinnen und Wähler ihre Stimme der rechtspopulistischen Partei gegeben. Die CDU hat mit 28.6 Prozent die meisten Stimmen erhalten und bildet nun mit einer sogenannten Koalition die neue Regierung.

Die Wahlen haben auch einen Einfluss auf die Schweiz, sagt Mirco Good, Politikwissenschaftler an der Uni Bern: "Die Schweiz hat sehr gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten, es gibt viele gemeinsame Interessen. Die Wahl hat insofern einen Einfluss auf die Schweiz, dass man mit diesen zusammenarbeitet."

In Deutschland ist die sogenannte Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen letzten November zerbrochen. Deshalb gab es vor gut zwei Wochen Neuwahlen. In Österreich konnten sich die Parteien nach den Wahlen letztes Jahr nicht auf eine Koalition einigen, sodass der Bundeskanzler zurücktrat. In Italien ist seit 2022 die rechtskonservative Giorgia Meloni mit nationalistischen und EU-kritischen Positionen Ministerpräsidentin. Viele Entwicklungen, die um die Schweiz herum in Europa aber auch auf der ganzen Welt passieren, bereiten den Schweizerinnen und Schweizern Sorgen. Mirco Good, ordnet die Entwicklung aus Expertenperspektive ein: "Wir sehen einen Trend zum rechtsextremen Wählen. Das ist eine Herausforderung für die Demokratien in Europa. Die Regierungen müssen versuchen zu verstehen, warum die Leute so wählen und die identifizierten Probleme anzugehen."

Im Wochengespräch erklärt Mirco Good, wie die politische Lage in unseren Nachbarländer auch uns in der Schweiz betrifft, wie Koalitionen in Deutschland und Österreich funktionieren. Weiter ordnet der Politikwissenschaftler die politische Lage in der Schweiz, in Europa und der ganzen Welt ein.