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Solidarität, Forderungen und die Sprache - Gespräch mit Sasha Volkov
Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an. Seither herrscht im osteuropäischen Land Krieg. Die Solidarität der Schweizer Bevölkerung habe sich verändert, sagt Sasha Volkov, Vorstandsmitglied des Ukrainischen Vereins Schweiz. Und er fordert, dass die Schweiz mehr für die Ukraine tut.
Zum zweiten Jahrestag am vergangenen Samstag rief der Ukrainische Verein Schweiz zu einer Solidaritätskundgebung auf. Tausende Menschen gingen in der ganzen Schweiz auf die Strasse. Die Schweizer Bevölkerung sei den Ukrainerinnen und Ukrainern weiterhin positiv gestimmt, so Sasha Volkov. Bei der Solidarität habe es aber einen Wandel gegeben. "Zu Beginn des Krieges war die Solidarität sehr emotional, mittlerweile ist sie sachlicher."
Forderung nach mehr Unterstützung
Bei der Kundgebung erhielt der Ukrainische Verein Schweiz Unterstützung von verschiedensten Organisationen, aber auch aus der Politik. Ein breites, überparteiliches Bündnis stellte sich hinter den Aufruf. Schweizer Politikerinnen und Politiker forderten, ihr Land müsse mehr für die Ukraine tun. Beispielsweise, indem die Wiederausfuhr von Waffen gelockert wird. "Die Forderungen der Redner aus der Politik gingen teilweise über meine Erwartungen hinaus, gerade auch im Fall der Waffenexporte", erzählt Sasha Volkov. "An diesem Punkt haben wir fast aufgegeben."
Volkov zählt noch weitere Forderungen des Ukrainischen Vereins Schweiz auf: Verstärkte wirtschaftliche Unterstützung, bessere Umsetzung der Sanktionen gegen Russland und eine tatkräftige Unterstützung der Friedensformel von Präsident Selenski.
Bessere Sprachhilfen
Die Ukrainerinnen und Ukrainer in der Schweiz erlebten aktuell zwei Unsicherheiten, so Sasha Volkov. Einerseits, wie lange der Krieg dauert und wie sie ihre Zukunft planen. Der zweite Punkt sei die Jobsuche. "Oft stellt sich die Frage, wie sie an eine passende Arbeitsstelle kommen. Und dort stossen sie oft auf Probleme, beispielsweise wegen den hohen Anforderungen an Sprachkenntnissen." Gleichzeitig sei das Angebot an Sprachkursen von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Und teilweise werde gar nicht ein Sprachkurs mit genug hohem Niveau angeboten, sagt Volkov.
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