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| Wochengespräch | Gesundheit

Zwei Jahre nach Annahme der Pflegeinitiative - Wie stehts um unser Gesundheitswesen

Überfüllte Spitäler, Aufnahmestopp in den Notfallaufnahmen und erschöpftes Personal. Das ist ein Bild welches uns aus dramatischen Medizinsendungen wie Grey’s Anatomy oder Emergency Room bekannt ist. Unterdessen ist das aber nicht nur das Bild einer überzeichneten Drama-Serie, sondern teilweise Realität. Schon vor der Coronapandemie zeichnete es sich ab und dann während Covid-19 zeigte sich: Das Gesundheitspersonal ist am Anschlag und das System bedroht. Um das Gesundheitssystem zu entlasten wurde im November 2021 die Pflegeinitiative vom Schweizer Stimmvolk angenommen. Doch wie steht es heute knapp zwei Jahre nach der Annahme der Initiative um das Schweizer Gesundheitswesen und ist das Anfangs beschriebene Szenario übertrieben? Matthias Güdel, Geschäftsführer der Privatklinik Meiringen und Präsident des Verbandes der Privatspitäler im Kanton Bern nimmt Stellung dazu im Wochengespräch.

2017 wurde die Pflegeinitiative lanciert. Im November 2021 kam die Initiative dann vor die Schweizer Stimmbevölkerung und wurde mit 60.98 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen.  Doch was hat die Initiative seit der Annahme vor rund 2 Jahren bewirkt. "Als CEO von der Privatklinik Meiringen muss ein wenig zynisch sagen, angekommen ist bei uns noch Nichts. Ich stehe voll und ganz hinter der Pflegeinitiative. Das Vorhaben ist gut. Aber in der föderalistischen Schweiz ist es nicht so einfach. Bis die Gelder oder die Massnahmen von der beschlossenen Ausbildungsinitiative bei den Betrieben und dem Pflegepersonal ankommt dauert es sehr lange. Wir spüren deshalb bei uns noch wenig von der Umsetzung", erzählt Matthias Güdel, Geschäftsführer der Privatklinik Meiringen und Präsident des Verbandes der Privatspitäler im Kanton Bern. 

Die Initiative soll unser Gesundheitswesen entlasten. Ein Effekt in den Betrieben bleibt aber vorerst aus. Kontraproduktiv sei die Initiative deswegen aber nicht. Ein zentraler Punkt der Pflegeinitiative ist der Lohn der Pflegeangestellten.  "Es darf aber nicht nur der Lohn ausschlaggebend für die Berufswahl sein. Aber wir müssen dem Personal einen fairen Lohn, der mit anderen Berufen im Schichtbetrieb vergleichbar ist, zahlen", so Güdel. 

Weshalb unser Gesundheitswesen an den Anschlag kommt, wie sich die Lage über die letzten Jahre verändert hat und wie schlimm es tatsächlich um unser Gesundheitswesen steht, erzählt Matthias Güdel im neo1 Wochengespräch. 

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