Achim Parterre
Achim Parterre alias Michael Lampart ist Spoken-Word-Autor, in Biel geboren und aufgewachsen. Er lebt heute in Langnau im Emmental. Von 2010 bis 2016 war er Autor der Morgengeschichten auf Radio SRF 1 und gründete zusammen mit Matto Kämpf und Rolf Hermann das Spoken-Word-Trio «Die Gebirgspoeten» (2007-2022). Wir haben Achim angefragt, weil wir ihn beim Entdecken und Inspizieren von historischen Gegenständen beobachtet haben und unbedingt wissen wollten, was das Funkeln in seinen Augen zu bedeuten hat.
Waffenschrank (Geschichte von Christian Schenk der um Museumsentlassung bittet)
Christian Schenk (1781 – 1834) aus Schwimmbach (Gem. Signau) arbeitet ab 1797 als Büchsenmacher in Bern und Umgebung. Als Tüftler und Erfindergenie entwarf der Mechanikus nicht nur Waffen, sondern auch Feuerspritzen, Sämaschinen und astronomische Instrumente. Ausserdem war es Schenk, der die erste Schweizer Dampfmaschine konstruierte. Von seinen 14 Kindern überlebten ihn nur 3 Söhne, darunter der spätere Bundesrat Carl Emanuel Schenk.
Spazierstock, Emmental, 19. Jh.
Der Spazierstock weist eine aufwendige Schnitzerei auf. Das Gehen als die ursprüngliche und eigentliche Fortbewegung war oft die einzige Möglichkeit von Ort zu Ort zu kommen. Und nicht überall ging man freiwillig hin: «en terre d’exil» wurde in den Stock geritzt. Die Schlange als Begleiterin diente als Schutz vor Unfällen und Krankheiten.
Rosenchüechlieisen, Emmental, 19. Jh.
Rosenchüechli waren beliebt aber auch praktisch: Backöfen waren rar und das Anfeuern aufwändig: das blütenförmige, mit Teig bedeckte Eisen hingegen musste nur ins heisse Fett getunkt, anschliessend das Chüechli vom Eisen abgestossen und im Fett ausgebacken werden. Auch ein unangemeldeter Besuch war so schnell verköstigt. Das Regionalmuseum ist nach den unterschiedlichen «Chüechli» benannt, die bis in die 1950er Jahre in dessen Erdgeschoss serviert wurden.
Kopie «Karikatur einer Wahlveranstaltung auf dem Land», Emanuel Jenner, April 1808
Nachdem Napoleon die politische und rechtliche Gleichheit der Bürger eingeführt hatte, erhielt die männliche Landbevölkerung ab 1803 ein Mitspracherecht, wenn es um die Bestimmung des Grossen Rats ging – von der Helvetik bis zur Restauration mit unterschiedlichen Einschränkungen. Die Karikatur zeigt, wie sich Grossratskandidaten aus der Stadt in einem Landgasthof präsentieren und für heftigen Gesprächsstoff bei den Wählern sorgen.
Butterfass, Langnau i.E., 19. Jh.
Butter war sehr gefragt und teurer als Käse. Für die Butterherstellung schöpfte man der Milch Rahm ab und stampfte ihn von Hand zu Butter. Dabei bewegte man entweder einen Stössel auf und ab (stehendes Stossfass) oder man drehte mit einer Handkurbel einen Kasten (Rührfass). Das Buttern dauerte zwischen 30 bis 40 Minuten.