Jenn Unfug
Spoken-Word-Artist Jenn Unfug schreibt, moderiert und organisiert. Ob Podiumsgespräch oder Spoken Word Event, Jenn ist sowohl hinter, als auch auf der Bühne tätig. Jenn lebt in Winterthur und veranstaltet dort seit über sechs Jahren die wettbewerbsfreie «Nebeneinander Poetry Slam Show». Wir haben Jenn angefragt, weil Jenn uns ins tiefste Innere blicken lässt, Jenn uns mit persönlich-poetischen Texten berührt und wir den gesellschaftskritischen Ansatz von Jenns Texte mögen.
Treppenhaus, Langnau i.E., 1950er Jahre
Das Chüechlihus wurde 1526 errichtet. Es ist das älteste Holzgebäude der Region. Das Treppenhaus wurde jedoch erst Ende der 1950er Jahre eingebaut, als auch das Erdgeschoss, die bisherige Chüechli-Wirtschaft, und der angebaute Wohnstock an die Gemeinde Langnau übergingen. Vorher gelangte man über die Lauben zu den Obergeschossen des Hauses. Hier im zweiten Obergeschoss wurden die Treppenhauswände noch mit dem Beil zugehauen. Sie sind original.
Handwebstuhl, Emmental, Beginn 20. Jh.
Die einfachen Holzwebstühle standen bis ins 20. Jahrhundert in einigen Kellern in der Region, da der Stoff zum Eigengebrauch selber gewebt wurde. Während für den Eigenbedarf, die – zumindest nicht vermögenden – Frauen selbst webten, waren die Störweber Männer. Im 18. Jahrhundert gelangte das Emmental durch den Leinenhandel zu Wohlstand, auch dank zugekaufter Rohware, die von Taglöhner:innen und Kleinbäuer:innen in Heimarbeit versponnen und verwoben wurde.
Tastaturfräsen für die Herstellung von Langnauerli, Langnau i.E., 19. Jh.
Die Örgelibauer waren meist Wagner oder Drechsler: so auch Teile der Familie Herrmann aus Langnau, aus welcher in der Schweiz die ersten Handzugsinstrumentenbauer (Harfenmacher oder Harfner) hervorgingen. In ihren Werkstätten entstand das Langnauerörgeli. Das Werkzeug dafür fertigten die Harfner vielfach selbst. Das «Langnauerli» gilt als Vorläufer der Schwyzerörgelis.
Brusthütchen, Langnau i.E., Beginn 20. Jh.
Diese Stillhilfe sollte die empfindliche Brustwarze schützen oder dem Kind das Stillen ermöglichen, falls dies aufgrund der Brustwarzenform nicht klappte. Für die «Deformationen» der Brustwarzen machten die Mediziner u.a. das Tragen von Korsetten verantwortlich. Denn insbesondere in der schicklichen Oberschicht wurde die Frauenbrust durch dieses Kleidungsstück stets gut verpackt. Stillhilfen sind seit 2500 Jahren belegt. Weshalb sie verwendet werden, ist Ausdruck der Zeit, in der wir leben.
Schindeln aus Holz, Langnau i.E., 20. Jh.
In waldreichen Gegenden, wie dem Emmental, deckte man die Dächer mit Holzschindeln. Dafür wurde zuerst geeignetes Holz (Lärche oder Fichte) in die richtige Länge zersägt, in Blöcke zerlegt und dann mit Schindeleisen und Holzschlegel in dünne Brettchen gespalten. Anschliessend wurden die Schindeln auf die Dachlatten genagelt. Sie schützten das Haus für die kommenden 25 Jahre.