Pesche Heiniger
Pesche Heiniger ist Slam Poet, Liedermacher und Kolumnist. Er ist im Emmental geboren, auf- und – wie er selbst schreibt – festgewachsen. Der Schweizermeister Poetry Slam in der Kategorie Team 2022 lebt heute im Frittenbach, in Langnau im Emmental. Wir haben Pesche angefragt, weil er uns mit seinen Wortspielereien fasziniert und uns mit seinen heiter verwegenen wie auch nachdenklichen Texten begeistert.
Dürsrüti Tanne, Lauperswil, 20. Jh.
Die grössten Weisstannen Europas standen im Dürsrütiwald. Seit 1947 mussten einzelne der Riesen aufgrund von Blitzschlag gefällt werden – der älteste unter ihnen war 377 Jahre alt. Der Baumstamm der grössten je gefällten Dürsrütitanne, die 1974 vom Blitz getroffen wurde, ist vor dem Regionalmuseum zu sehen. Ihr Stamm war über 35 Meter hoch. Der Dürsrütiwald gilt noch heute als besonders vorratsreich und bedeutend für die Schweizer Waldgeschichte.
Holzsoldaten, Langnau i.E., 1. Hälfte 20. Jh.
Die Holzsoldaten wurden aus einfachen Holzbrettchen hergestellt und sind liebevoll bemalt. Spielzeug bereitete die Kinder früher auf ihre späteren Aufgaben vor. Die Knaben wurden so mit ihrer zukünftigen Arbeitswelt und dem im Spiel beschönigten Soldatenleben konfrontiert. Der Wunsch Soldat zu werden, beinhaltete auch oft den Wunsch, die Welt entdecken zu wollen, wofür das Soldatendasein meist die einzige Möglichkeit bot.
Taufbrief, Emmental, 1796
Die ältesten Taufzettel aus Papier stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Sie dienten zum Überbringen des «Göttibatzens», der dem Kind zukam. Es galt als grosse Schande, wenn das Geld von den Eltern, die oft bitterarm waren, verbraucht wurde. Die kleinen Kunstwerke wurden oft mit Holzschnitten bedruckt oder von Hand bemalt und von Schönschreibern mit heiligen Sprüchen und Bibeltexten beschrieben sowie mit dem Datum der Taufe und dem Namen des Täuflings versehen.
Plakat "Genuine Swiss Cheese", 1. Hälfte 20. Jh.
Arbeitsmangel führte dazu, dass viele Schweizer Käser im 19. Jh. auswanderten – zuerst ins benachbarte Ausland, vorzugsweise nach Frankreich und in deutsche Staaten, später in die USA. Um sich gegen die billigere Konkurrenz aus dem Ausland zu behaupten, setzte das Schweizer Käsegewerbe auf Qualität (silofreie Milch oder lange Käselagerung). Deshalb war, wenn vom «echten Schweizer Käse» die Rede war, nicht nur die Schweiz als Herkunftsort des Käses gemeint, sondern auch ein Qualitätsprodukt.
Ofenkacheln, Langnau i.E., um 1800
Die Töpfer fabrizierten nicht nur Geschirr, sondern auch Kachelöfen. Deshalb nannte man sie auch Hafner (Ofensetzer). Die meisten der Öfen waren mit einer Sitzbank ausgestattet. Gerne setzte man sich darauf, um sich zu wärmen. Zwei Langnauer Kachelöfen können in ihrer ursprünglichen Form in den Räumen 16 und 17 des Regionalmuseums besichtigt werden.