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Berauschend: 100 Jahre Radio in der Schweiz
Ein Glöckchen läutete vor ziemlich genau 100 Jahren in der Schweiz eine neue Ära ein. Bei der ersten Erforschung von Radiowellen um 1900 waren es nämlich noch lange keine Stimmen, welche auf der Mittelwellenfrequenz übertragen wurde. Sondern erst ein einfaches Tonsignal, wie beispielsweise das erwähnte Glöckchen. Zum Beginn dieses Jahres feiert Radio neo1 100 Jahre Radiotechnologie in der Schweiz.
Über eine Flugfunkanlage am Flugplatz Lausanne-Blécherette könnte gemäss nachträglich gesammelten Erinnerungen von Zeitzeugen die erste «richtige» Radioübertragung in der Schweiz stattgefunden haben. «Das erste und das letzte Mal lässt sich historisch jedoch oftmals kaum sicher feststellen», sagt Juri Jaquemet, Historiker und Sammlungskurator für Informations- und Kommunikationstechnologie am Museum für Kommunikation in Bern. Was jedoch klar ist: Bereits 1922 sicherte sich der Bund nach den ersten Radio-Übertragungsversuchen von Forschenden die Oberaufsicht über das neue Medium. Warum die Jahrzahl 1922 jedoch rückblickend doch etwas umstritten ist, hört ihr im Wochenthema-Beitrag Nummer 2.
Radio erobert die Schweizer Küchen und Stuben
Die Gründungszeit des Radios in der Schweiz war jedenfalls angebrochen. Immer mehr Menschen erlangten Freude am Radiomachen und auch -hören. Der Zweite Weltkrieg wirkte – wie bei vielen anderen Technologien – als Entwicklungstreiber. Das Zeitsignal und das Pausenzeichen von den Landessendern wie Radio Beromünster für die Deutschsprachige Schweiz wecken auch heute noch bei vielen Menschen Erinnerungen. In diesen schwelgen wir mit dem Wochenthema rund um 100 Jahre Radiogeschichte in der Schweiz.
Allerdings erleben wir dabei auch den langsamen Untergang der Landessender und entern mit Radiopirat:innen die Mittelwellenfrequenz MW. Was hat diese Menschen angetrieben? Wie konnten sie ohne grossen Sendewagen von einem Hügel Richtung Stadt senden, beispielsweise vom Bantiger aus der Stadt Bern zu? Sascha Deboni, wissenschaftlicher Mitarbeiter des PTT Archivs in Köninz weiss Bescheid und berichtet im Interview mit neo1. Dazu tauchen wir mit Erzählungen von Zeitzeug:innen auch immer wieder ab: «Wir haben die Herren der PTT dann auch immer recht freundlich gegrüsst, da wir wussten, dass sie mit ihren gelben Funkwagen Jagd auf uns machten».
Die Radiopiraterie ebnete der Weg für Privatradios
Ein Radiorebell war auch der gebürtige Langnauer Matthias Lauterburg. Nach seiner «lehrreichen aber einschränkenden» Zeit bei Schweizer Radio DRS gründete er zusammen mit anderen Experimentierfreudigen Radio ExtraBE. «Manchmal haben uns die Menschen im Restaurant wo wir sendeten die Türen eingerannt. Getoppt wurde diese Radiozeit nur durch die anschliessende Zeit bei Radio Grischa, wo wir technisch sehr fortgeschritten waren und einen noch viel grösseren Marktanteil hatten. Im neo1-Wochenthema erinnert sich Lauterburg an anstrengende Zeiten als Privatradiopionier, die zwar toll gewesen seien, aber so streng, «dass ich sie nicht noch einmal erleben möchte».
Lasst euch berauschen und mitnehmen auf eine faszinierende Reise rund um das abenteuerlichste und beeindruckendste Medium Radio – den Alltag von Radio neo1.
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