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Bis 2033 braucht die Schweiz über 2300 neue Fachärzte und -ärztinnen für die allgemeine Innere Medizin - Wochengespräch mit Sven Streit
Das Gesundheitswesen ist stark vom Fachkräftemangel betroffen. Das betrifft auch die Allgemeine Innere Medizin. In den nächsten zehn Jahren verschwinden 44 Prozent der Arbeitskräfte in der Allgemeinen Inneren Medizin. Das heisst, dass die Schweiz bis 2033 über 2300 neue sogenannte Allgemeininternistinnen und -internisten braucht. Das zeigt eine neue Studie der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin SGAIM. Wissenschaftlich wurde die Studie von Prof. Dr. med. Sven Streit geleitet.
Sven Streit, der auch Hausarzt in Konolfingen ist kennt die Problematik schon lange. Er erlebt sie täglich an der Front. "Wenn kein Nachwuchs kommt, dann bedeutet das, dass jede zweite Hausarztpraxis von heute geschlossen wird", erklärt Sven Streit. Die Situation ist besorgniserregend. "Die Lage macht mir Bauchschmerzen. Deshalb haben wir die Analyse auch gemacht."
Die Verantwortlichen der Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin sind selbst erschrocken, als sie mit der Studie verdeutlicht haben wie prekär die Situation in einigen Jahren aussieht. Das Fazit: Um die gleiche Arbeitskräftezahl wie 2023 zu erhalten, werden bis in zehn Jahren 2321 Fachärzte und Fachärztinnen benötigt – das sind 44 Prozent aller Vollzeitstellen.
Einer der Gründe dafür, dass in den nächsten Jahren so viele Internisten und Internistinnen aus der Arbeitswelt verschwinden ist, dass viele von Ihnen pensioniert werden. Diese fehlenden Arbeitskräfte können so schnell nicht kompensiert werden. "Wenn wir morgen mehr Hausärzt:innen möchten, hätten wir vor 15 Jahren aktiv sein müssen. Erst nach einer so langen Zeit sind die Fachärzt:innen der Allgemeinen Inneren Medizin fertig mit Studium, Assistenzjahren und Weiterbildungen." Das System sei träge, so Streit.
Hat die Schweiz das Problem des Fachkräftemangels in der Allgemeinen Inneren Medizin nicht kommen sehen? Ist die Allgemeine Innere Medizin bei Studierenden so unbeliebt? Welche Massnahmen sollen die Verschärfung des Mangels verhindern und was passiert, wenn das nicht gelingt? Diese Fragen beantwortet Sven Streit im neo1-Wochengespräch. (pd/neo1)
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