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Fachkräftemangel bei Kinderärztinnen und Kinderärzten - auch in der Region
Der Fachkräftemangel ist auch bei Kinderärztinnen und -ärzten ein akutes Problem. Hat er zuerst in kleinen, wenig besiedelten Tälern begonnen, macht sich das Problem nun auch in den grösseren Städten des Kantons Bern bemerkbar.
Dr. Gregor Kaczala, Kinderarzt und Vorstandsmitglied des Vereins Berner Haus- und Kinderärzt:innen VBHK sagt, dass ihn die momentane Entwicklung des Fachkräftemangels nicht überrascht: "Es ist eine Entwicklung, die wir schon lange beobachtet haben. Die momentan praktizierenden Ärzte werden nach ihrer Pension nicht ersetzt werden." Dies habe vor allem einen Zusammenhang damit, dass die Ausbildung zum Kinderarzt oder der Kinderärztin im Moment mindestens elf Jahre dauert. Erst dann können die Studierenden praktizieren.
Jan Teller, Kinderarzt in Langnau i.E schätzt die Lage in der Region ein: "Aktuell nehmen die beiden Kinderarzt-Praxen in Burgdorf nur noch regional und nach Alter beschränkt Kinder auf. Kinder in Burgdorf finden unter Umständen keine Kinderärztin mehr. Die Praxis in Hasle nimmt im Moment noch Kinder auf. Sie ist jedoch auch an ihrer Kapazitätsgrenze. Die beiden Kinder- und Jugendpraxen in Langnau i.E sind für die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im oberen Emmental und im oberen Entlebuch zuständig. Sie haben momentan noch keinen Aufnahme-Stopp. Dennoch denken sie darüber nach, ihre Kapazitäten regional einzuschränken."
Die Ausbildung zum Kinderarzt oder zur Kinderärztin ist nicht mehr so attraktiv, erklärt Dr. Gregor Kaczala weiter: "Der Wechsel des Berufsbildes spielt sicher eine Rolle. Vollzeitjobs liegen nicht mehr im Trend. Auch der finanzielle Aspekt ist ein weiterer Grund für den Fachkräftemangel. Andere Arztgruppen bekommen mehr Lohn."
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