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| Bildung

Luzern: Caritas und Kanton lösen Vereinbarung auf

Die Caritas Luzern und der Kanton beenden im gegenseitigen Einvernehmen per Ende Juli 2020 die Zusammenarbeit beim Programm Schule & Jobtraining. Die Caritas kann das Angebot aufgrund der stetig sinkenden Teilnehmerzahlen nicht kostendeckend führen. Der Kanton wiederum richtet sich hinsichtlich der Integrationsagenda Schweiz neu aus. Künftige Integrationsmassnahmen sollen noch stärker in die bestehenden Strukturen eingebunden werden.

2017 schlossen der Kanton Luzern und die Caritas Luzern nach einem Submissionsverfahren eine Vereinbarung über fünf Jahre für das Programm Schule und Jobtraining (S&J) ab. Die generell sinkende Zahl von asylsuchenden Personen hat Auswirkungen auf das Programm. Während Ende 2017 noch 171 Personen das Programm besuchten, waren es Ende 2019 nur noch 49. Aufgrund der deutlich geringeren Nachfrage lösen der Kanton und die Caritas Luzern die Vereinbarung einvernehmlich per 31. Juli 2020 auf.

Stark veränderte Situation
«Unbegleitete minderjährige Personen aus dem Asylbereich zählen zur wichtigsten Zielgruppe von S&J. Weil ihre Zahl in den vergangenen Jahren stark abgenommen hat, wurde es für uns zusehends schwieriger, das Angebot kostendeckend zu führen», sagt Yvonne Schärli, Präsidentin der Caritas Luzern. «Selbst durch das Zusammenlegen von Klassen gelang es nicht, ein Defizit zu verhindern. Im Gespräch mit dem Kanton kamen wir zum Schluss, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um das Angebot einzustellen», so Schärli weiter. Diesen Aussagen schliesst sich Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, an: «Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Es macht für beide Seiten wenig Sinn, ein Angebot zu führen, bei dem die Zielgruppe fehlt. Ich bin dankbar, dass wir über all die Jahre vom Programm S&J profitieren konnten. Es ist mir ein grosses Anliegen, der Caritas Luzern für das zwanzigjährige Engagement in der beruflichen Integration von Jugendlichen und für die gute Zusammenarbeit zu danken.»

Abbaumassnahmen bei Caritas Luzern
Der Entscheid hat Konsequenzen bei der Caritas Luzern. Insgesamt entfallen 460 Stellenprozente durch den Wegfall des Angebotes. Neben zwei natürlichen Abgängen und neuen Tätigkeiten für einige Mitarbeitende in anderen Bereichen, muss fünf Personen gekündigt werden. Für die betroffenen Mitarbeitenden wird es einen Sozialplan geben.

Übergang in die Berufswelt ist nach wie vor gewährleistet
Das Programm S&J bereitet spät eingereiste junge Asylsuchende (Jugendliche und junge Erwachsene), vorläufig Aufgenommene, anerkannte Flüchtlinge sowie Personen im Familiennachzug aus EU/EFTA-Staaten und Drittstaaten auf den Übertritt in ein Integrationsbrückenangebot vor. Damit der Integrationsprozess der aktuell Teilnehmenden im August nicht unterbrochen wird, bestehen für sie verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Je nach Integrationsstand werden sie entweder das Programm ü16 der Dienststelle Volksschulbildung oder ein Angebot des Zentrums für Brückenangebote der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung besuchen. Damit verfolgt der Kanton Luzern konsequent den Grundsatz weiter, dass Integration in erster Linie Aufgabe der bestehenden Strukturen wie Schulen oder Berufsbildungsinstitutionen ist. (Medienmitteilung Kanton Luzern)

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