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| Politik | Bildung

Debatte um Umzug der Technischen Fachschule nach Burgdorf

Um den geplanten Bildungscampus in Burgdorf ist eine Debatte entfacht. Nachdem der Kanton das Projekt vor mehreren Jahren abgesegnet und seither mehrfach bestätigt hatte, soll es nun plötzlich über die Klinge springen müssen. Ein Komitee setzt sich für die Technische Fachschule ein. Eine Interessensgemeinschaft widerspricht.

Die finanzpolitische Bombe liess der Regierungsrat Ende August bei der Präsentation des Voranschlags und des Finanzplans für die kommenden Jahre platzen. Um eine zu hohe Neuverschuldung des Kantons zu verhindern, will die Regierung bei den Investitionen den Sparhebel ansetzen.

Verschiedene Projekte sollen Federn lassen, darunter der 2016 im Grossen Rat beschlossene und seither mehrfach bestätigte Umzug der in Bern angesiedelten Technischen Fachschule nach Burgdorf. Zusammen mit einem Teclab und dem Gymnasium sollte ein Campus mit Schwerpunkt in technischer Aus- und Weiterbildung entstehen, der auch mit der Wirtschaft vernetzt ist. Neu würde es auch möglich sein, in der Region eine Berufsmatura zu machen.

Keine Steuergelder verschwenden

Die ehemalige Burgdorfer SP-Stadtpräsidentin und alt Grossrätin Elisabeth Zäch sprach am Donnerstag vor den Medien in Bern von einem "unglaublichen Affront". Seit nun mehr acht Jahren gelte das Projekt beim Kanton als ein Schwerpunkt. Mittlerweile liege ein fertiges Bauprojekt vor.

Rund 16 Millionen Franken würde der Kanton mit der Streichung des Projekts in den Sand setzen, gab SVP-Grossrat Martin Lerch zu bedenken. Er sprach von einer Verschleuderung von Steuergeldern.

SVP-Nationalrat und alt Grossrat Lars Guggisberg zeigte zwar Verständnis für die finanzpolitischen Überlegungen des Kantons. Aber es gebe durchaus weniger weit fortgeschrittene Projekte, die der Kanton verschieben oder streichen könnte. Welche, das liess das Komitee Lädere nach Burgdorf offen.

IG auf Seite des Regierungsrats

Es gibt auch Stimmen, die den Entscheid des Regierungsrats unterstützen. Die Interessensgemeinschaft IG BildungsHügel Burgdorf nennt das Projekt unnötig, realitätsfern und überdimensioniert. Laut Werner Eichenberger, Mitglied der IG, sind nur knapp 15% Schulräume im weiteren Sinn, der überwiegende Teil bilden beispielsweise Werkhalle, Einstellhalle und technische Räume. Sie seien nicht gegen die Schule, aber gegen einen Industriebetrieb.

Hitzige Debatte um Standorte

Ab 2011 wurde eine hitzige Debatte über die Reorganisation der Berner Fachhochschule geführt. Deren Standorte sollten in Bern und Biel zu konzentrierten und grossen Campusprojekten realisiert werden. Über die Klinge springen musste der Fachhochschulstandort Burgdorf.

Als Kompensation sollte die bisher in Bern angesiedelte Technische Fachschule nach Burgdorf ziehen. Diese kämpft seit längerem mit Platzproblemen und möchte sich weiterentwickeln. 2016 stimmte der Grosse Rat diesem Vorhaben zu. Seither wurde es in verschiedenen Entscheiden bekräftigt und als gutbernischer Kompromiss gefeiert.

Nun ist der Grosse Rat am Zug

In der Wintersession debattiert der Grosse Rat über das Budget 2025 und den Finanzplan für die kommenden Jahre. Mehr als 30 Grossratsmitglieder haben laut Lerch einen Vorstoss unterzeichnet für die Realisierung des Umzugs der Technischen Fachschule nach Burgdorf. (sda/neo1)

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