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| neo1 Porträt

Die Erinnerungen eines Verdingbuben

„Aus dir wird sowieso nie etwas werden!“ Mit diesem Glaubenssatz ist Christian Liniger als Verdingbub aufgewachsen.

Als sechstes von sieben Kindern in Bern geboren, gab es für ihn zu Hause keinen Platz. So blieb Christian Liniger nach der Geburt ein Jahr lang im Spital, im Zimmer einer Diakonissenschwester und wurde danach zum Verdingkind. Mit sieben Jahren wurde er zum vierten und letzten Mal auf einen Bauernhof in der Nähe von Bern versetzt. Aus Christian Liniger ist trotzdem «etwas geworden». Er fand als Polizist seine Berufung und als Familienvater sein privates Glück. In seinem autobiografischen Buch „Ein schmaler Weg“, erzählt er unter anderem davon, wie er lernte, den Glauben an sich nie zu verlieren und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Christian Liniger war eines von mehr als Zehntausenden Kindern, die bis in die 1970er-Jahre in der Schweiz verdingt wurden. Viele davon mussten in Pflegefamilien hart schuften und Zwangsarbeit bereits im Kindesalter verrichten. Oft kamen die faktisch rechtlosen Kinder auf Bauernhöfen unter, wo sie als günstige Arbeitskräfte galten wurden. Viele berichten zudem von Misshandlungen. Seine Vergangenheit als Verdingbub scheint Liniger heute akzeptiert zu haben. Das Schreiben von seinem Roman "ein schmaler Weg" half ihm dabei, seine Vergangenheit zu verarbeiten. "Ich sass an meinen Tisch, habe geschrieben und dann kamen plötzlich alle Erinnerungen wieder hoch. Ich fühlte alles, als wäre ich wieder dort. Ich weinte, schrieb weiter und ging dann ins Bett. Genau so habe ich meine Geschichte verarbeitet und deshalb ist es mir möglich, nun hier im neo1 Studio zu sein, und darüber zu sprechen", erzählt Christian Liniger. 

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