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Die Gemeinde Häutligen hat neu eine Ausstellung zu ihrem Austernriff

In der Gemeinde Häutligen gab es früher ein Austernriff. Es wurden versteinerte Austern, Schnecken und Muscheln Arten gefunden. Die Gemeinde hat diesen Fund nun beim Schulhaus ausgestellt. Die Ausstellung wurde letzte Woche eröffnet und ist nun ein fester Bestandteil des Schulhauses. 

Das verschwundene Meer

Vor 18 Millionen Jahren war die Region Bern von Meer bedeckt. Das Meer reichte von Marseille bis Wien und den Karpaten entlang bis Bulgarien. Während die Alpen sich erhoben haben, entstand ein voralpines Meeresbecken. Die Muscheln deuten darauf hin, dass sich in Häutligen ein strandnahes Milieu mit Wellenbewegung befand. Es könnte eine geschützte seichte Schlammfläche in einem Flussdelta oder eine Lagune mit Seegraswiesen gewesen sein. Wahrscheinlich befand sich in der Nähe ein Mangrovenwald.

Das Wetter war in der Zeit warm und es herrschten tropische Temperaturen (im Durchschnitt 25°C), so wie heute auf den Bahamas. Die Landschaft bestand aus ausgedehnten Sümpfen, in die das Meer immer wieder eindrang. Die Sümpfe bestanden aus Salz- und Süsswasser. Geröll- und schlammführende Flüsse mündeten in der Region Häutligen und Belpberg in das Flachmeer und hinterliessen rasch wechselnde Ablagerungen.

Entdeckung

Seit letzter Woche kann man die Austern, welche in Häutligen gefunden wurden, beim Schulhaus betrachten. Gefunden wurden sie aber bereits vor vielen Jahren, erzählt der Gemeindepräsident von Häutligen Christoph Siegenthaler: "Das war bereits im 17. und 18. Jahrhundert, als die ersten Austern gefunden wurden."

Die Auster

Die hier in Häutligen entdeckte Austernart mit dem wissenschaftlichen Namen Crassostrea gryphoides lebte am See- oder Meeresboden auf einer etwas verhärteten Schlammfläche. Die einzelnen Muscheln wuchsen z.T. aufeinander, bildeten eine sogenannte Bank. Sie sind in Häutligen in Lebensstellung verblieben, d.h. mit nach oben geöffneten Doppelklappen. Leider ist das heute wegen der Erosion und Baumassnahmen nicht mehr sichtbar.

So wie man das Alter von Bäumen an ihren Jahresringen im Querschnitt des Stammes erkennt, kann man theoretisch auch das Lebensalter der Austern an den Anwachslinien bei gut erhaltenen Exemplaren abzählen. Dazu muss man sie der Länge nach aufschneiden und polieren. Jahr für Jahr wird ein Stück Schale gebildet.

Die Crassostrea gryphoides ist eine doppelklappige und dickschalige hellgraue Auster von bis zu 50 cm Länge. Typisch sind Schalen, die höher als breit sind und bis zu 6.5 cm dick sein können. 18 weitere verschiedene fossile Weichtiergattungen sind in Häutligen identifiziert worden, darunter Miesmuscheln (Mytilus) und Schneckengattungen wie Turmschnecken (Turitella). Diese Arten deuten auf einen Lebensraum mit einem Salzgehalt hin, der vom Meer- bis zum Brackwasser reicht. (neo1/ Stampfli Yvonne, ANF)

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