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Feuz' Comeback nach Trainingsabsage aufgeschoben
Gerne wäre Beat Feuz am Mittwoch in Wengen erstmals in dieser Saison auf Abfahrtsski gestanden. Das abgesagte Training jedoch machte dem Berner einen Strich durch die Rechnung. Ob er beim Klassiker am Lauberhorn sein Renncomeback gibt, hat Feuz noch nicht entschieden.
Anfang September war Beat Feuz beim Speed-Training in Chile gestürzt. Dabei riss er sich die rechte Achillessehne an, worauf er sich zurück in der Schweiz einer Operation unterziehen musste. Sofort fasste der Emmentaler - inspiriert vom schnellen Comeback des Norwegers Aksel Lund Svindal in der letzten Saison - eine Rückkehr bei den Heimrennen am Lauberhorn ins Auge. Dass dieser ambitionierte Zeitplan auch bei ihm aufzugehen scheint und er in der Wengen-Woche dabei sein kann, darüber freut sich Feuz "riesig".
Umso mehr bedauerte der Lauberhornsieger von 2012, der im Vorjahr hinter Hannes Reichelt Zweiter wurde, dass in Wengen weder am Dienstag noch am Mittwoch ein Training stattfinden konnte. Vor dem Entscheid, ob er am Samstag am Start der Abfahrt sein werde, "wären ein, zwei Trainings durchaus hilfreich", so Feuz. Hilfreich gerade für ihn, dem es an Erfahrungswerten mit den Abfahrtsski fehlt. Seit seiner Rückkehr ins Schneetraining im Dezember stand er kein einziges Mal auf den langen Latten. "Das Wetter und die Schneelage liessen in ganz Europa höchstens Super-G-Training zu", bedauert der 28-Jährige aus Schangnau. Auch Sprünge hat Feuz, der mit einem speziell angefertigten Skischuh fährt, in den letzten Wochen keine absolviert. "Seine Fortschritte waren aber enorm. Gerade in den letzten Trainings hat er sich sehr gut verkauft. Vom Skifahrerischen her ist es richtig, dass Beat hier ist", sagt Speed-Trainer Sepp Brunner.
Entscheiden, ob er die Lauberhorn-Abfahrt rennmässig befahren will, wird Feuz erst am Freitagnachmittag: "Ich muss zunächst wissen, wie der Fuss auf die Belastung der Trainingsfahrt auf der längsten Abfahrtsstrecke im Weltcup reagieren wird." Zudem gilt es auch das schon elfmal operierte linke Knie zu beachten. Dieses sei zwar besser geworden als in der vergangenen Saison, so der WM-Dritte von Beaver Creek, "doch im August und vor meiner neuerlichen Verletzung hätte ich mir beim Knie einen noch grösseren Schritt vorwärts erhofft".
Gefragt nach den Zielsetzungen fürs Rennen - so er denn starte -, meinte Feuz: "Ich setze mir keinen Rang als Ziel. Das wäre vermessen von einem, der gar nie Abfahrt trainiert hat." Aber er wolle auf jeden Fall nicht einfach nur den Hang hinunterfahren, um 30. zu werden. "Ein Einsatz muss schliesslich Sinn machen." Der fünffache Weltcupsieger glaubt auch nicht, dass "ich bei einem Start ein grösseres Risiko eingehe als die anderen Fahrer. Die Achillessehne ist schliesslich geflickt und ich bin wieder gesund". Trotz dieser Aussage will er aber noch nicht auf die weiteren Rennen des Winters eingehen: "Schon Kitzbühel, das auf Wengen folgen würde, wäre noch einmal ein ganz anderes Paar Schuhe." Jetzt gelte es zunächst ganz einfach, in Wengen zu fahren. "Erst danach schauen wir weiter." (si)
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