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| neo1 Porträt

Jenny Oehrli aus Ittigen: "Der Sport hat mich alles vergessen lassen"

Der Tod ihres Vaters, Mobbing, sportliche Rückschläge, sowie körperlicher und sexueller Missbrauch - die 32 jährige Jenny Oehrli aus Ittigen hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht. Ihren Zufluchtsort hat sie schon damals im Fussball gefunden, bei welchem sich die ehemalige Profi-Fussballerin bis ganz nach Oben kämpfte. 

Aufgewachsen ist Jenny Oehrli bei ihren Eltern in Zollbrück. Als sie sechs Jahre jung war, starb ihr Vater. Ein herber Schicksalsschlag, welcher leider noch viele Andere mit sich brachte. Weil sie ohne Vater aufgewachsen ist, wurde sie in der Schule gemobbt. Die anderen Kinder versuchten ihr einzureden, dass sie kein guter Umgang sei und die erhoffte Unterstützung der Lehrpersonen blieb damals aus.

Auch zuhause war es während dieser Zeit schwierig. Weil ihre Mutter Arbeiten ging, wurden Jenny und ihre jüngere Schwester von diversen Kindermädchen betreut. "Beim ersten Versuch musste ich erfahren was es heisst, geschlagen zu werden, also häusliche Gewalt und beim zweiten Kindermädchen, was kein Kind erfahren sollte, sexueller Missbrauch", erzählt die mittlerweile 32 Jährige im Interview mit neo1. "Erst beim dritten Kindermädchen hat es dann geklappt." Doch trotz allen diesen unschönen Erlebnissen blieb Jenny Oehrli stets positiv. "Ich hatte zum Glück ein Mami, welches ein absolutes Vorbild ist und mir ganz tolle Werte schon früh mit auf den Weg gegeben hat. Z.B. was es heisst, zu verzeihen oder auch den Glauben daran, dass Alles einen Grund hat und dass es immer etwas Gutes daran hat."

Schon seit kleines Mädchen hat die grosse, dunkelhaarige und aufgestellte Jenny im Fussball Zuflucht gefunden. Hier bekam sie die Anerkennung, welche sie sich schon immer gewünscht hat. Hier war sie besser als alle anderen. Die gebürtige Zollbrücknerin stand später für die Schweizer Nationalmannschaft im Tor und hat nach der regulären Schulzeit und der Handelsschule in La Neuveville ihren ersten Profivertrag in der 1. Deutschen Bundesliga unterschrieben. Doch auch hier hat sie das Leben ein weiteres Mal auf die Probe gestellt: Sie erlitt einen schweren doppelten Armbruch. Jenny löste den Profivertrag wieder auf, verarbeitete die Erlebnisse aus ihrer Kindheit und konnte wieder vollständig genesen. So konnte sie ihr Ziel von der Teilnahme an der Weltmeisterschaft zwei Jahre später verwirklichen. Mit 29 Jahren setzte die Torhüterin dann noch einmal alles auf eine Karte und unterschrieb einen Vertrag bei Atletico Madrid in der höchsten Spanischen Liga. Hier gab sie nur kurze später ihr frühzeitiges Karriereende bekannt. 

Heute lebt Jenny Oehrli wieder offiziell in der Schweiz, arbeitet als Gastgeberin in einem Restaurant, ist Personal- und Torhütertrainerin und macht nebenbei ein Studium zur Gesundheitsberaterin. Die mittlerweile 31 Jährige möchte sich in Zukunft selbständig machen und mit ihrer Lebenserfahrung anderen Menschen zur besten Version von sich selber verhelfen.

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