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| Wochenthema | Gesellschaft

Im Emmental während dem zweiten Weltkrieg

Es sind Themen, über die in der Schule und in Geschichtsbüchern aufgeklärt wird: Die Situation während dem zweiten Weltkrieg. Vielfach werden dabei vor allem die Handlungsorte in Deutschland wie auch in Schweizer Grossstädten thematisiert. Aber wie sieht es mit dem Emmental aus? Diese Frage klären wir diese Woche in unserem Wochenthema. 

"Es war wirklich eine sehr harte Zeit. Die Männer waren an der Front, während die Frauen für den Hof, die Landwirtschaft und die Kinder zuständig waren. Dazu kam noch eine Nahrungsrationierung, die anhand von Lebensmittelkarten überwunden wurde", erklärt Lokalhistoriker Hans Minder. Lebensmittelkarten gehörten für Erwachsene, die seit den späten 1930er-Jahren in der Schweiz lebten, während fast eines Jahrzehnts zu den wichtigsten Dokumenten. Nur diese auf festes Papier gedruckte Berechtigung eröffnete von Ende Oktober 1939 bis in den Sommer 1948 hinein den Zugang zu den meisten wichtigen Nahrungsmitteln. Zur Erschwerung von Fälschungen wurde sie auf kontrolliert hergestelltes Rationierungskartenpapier gedruckt. Die Karten enthielten eine sich im Laufe der Zeit ausweitende und ausdifferenzierende Anzahl von Coupons im Format 21 x 12,5 Millimeter, die sich einzeln abtrennen liessen. Diese erlaubten nicht den direkten Zugriff auf Lebensmittel, sondern verliehen nur das Recht, solche zu kaufen. "Da gab es auch einen regen Tauschhandel. Hausfrauen die keine 'Märkli' für Milch brauchten, tauschten diese ein gegen solche für Eier", ergänzt Hans Minder. Dazu wurde auch sehr sparsam gekocht. Man setzte auf eingelegten, um die harten Wintermonate zu überleben. 

Im Emmental waren während dem zweiten Weltkrieg auch viele Internierungslager. Als Internierung wird die Unterbringung ausländischer Militär- oder Zivilpersonen in Kriegszeiten in von der Armee verwalteten Lagern bezeichnet. Im zweiten Weltkrieg internierte die Schweiz im Juni 1940 29'000 französische Armeeangehörige und 12'000 Polen des 45. französischen Armeekorps, die an der Grenze des Berner Juras in die Enge getrieben worden waren; dazu kamen noch rund 2'000 Zivilpersonen. Das Eidgenössische Militärdepartement gründete das eidgenössische Kommissariat für Internierung und Hospitalisierung. Mit dem Einverständnis von Vichy und Berlin wurden die Franzosen im Januar 1941 repatriiert, während die Polen bis 1945 in den Lagern verblieben. Nach dem Sturz Mussolinis im Juli 1943 und der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen kamen 20'000 Männer, vor allem Italiener, über die Tessiner Grenze in die Schweiz. Vom Sommer 1944 an wurden zahlreiche Verbände der deutschen Wehrmacht und Einzelpersonen in der Schweiz interniert. "Die Internierten wechselten oft den Lagerstandort. Der Grund dafür war, dass man nicht wollte, dass die Internierten einen zu engen Kontakt mit der Schweizer Bevölkerung haben, vor allem nicht mit den Schweizer Frauen. Man hatte Angst, dass sich dann die Schweizer Männer, die an der Front mit der Waffe in der Hand standen, sorgen machen über ihre Frauen und Töchter", erklärt Lokalhistoriker, Hans Minder. 

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