In Aarwangen entsteht das weltweit grösste Recycling-Zentrum für Kühlgeräte

In Aarwangen, direkt neben dem Recyclinghof der Thommen AG entsteht ein neues Entsorgungszentrum für Kühlgeräte. Ab diesem Sommer sollen dort bis zu 200 Kühlgeräte pro Stunde auseinander genommen werden.

Pro Tag gehen somit 1'600 Geräte durch die Anlage. Dies seien so viele wie sonst nirgends auf der Welt, sagt der zukünftige Standortleiter Thomas Ganz vor Ort zu neo1.

Die Anlage für das Recyclen der Kühlgeräte benötigt Platz: Die gesamte Maschinerie ist so hoch wie drei Stockwerke und ungefährso gross wie ein halbes Fussballfeld. Die Halle für die Anlage wird aktuell gebaut: "Im Moment steht der Stahlbau. In den nächsten paar Wochen wird die Fassade fertig montiert und das Dach gedeckt", erklärt Thomas Ganz. Mitte März soll dann die Anlage eingebaut werden.

Die Kosten der Halle liegen im zweistelligen Millionenbereich, heisst es von der Immark AG.

Spätestens im August möchte die Elektroschrott-Spezialistin den Betrieb in Aarwangen aufnehmen. Dies sei ein sportliches Ziel, bis jetzt seien sie aber im Zeitplan, so Thomas Ganz. Der sportliche Zeitplan sei nötig, da der Betrieb in Rothrist per Ende August abgelöst werden müsse. Als Motivation diene die erste Kühltruhe, die durch die Anlage recycelt wird. Diese sei angeschrieben mit dem angepeilten Datum Ende Juni und für alle sichtbar (siehe Bild).  Die erste Kühltruhe müsse deshalb schon so früh durch die Anlage, weil es danach noch eine vierwöchige Testphase sowie eine Prüfung durch einen unabhängigen Experten gebe. Erst danach können sie definitv loslegen, erzählt Thomas Ganz.

Kühlgeräte gibt es genug, die entsorgt werden müssen, so die Erfahrung der Thommen Group. Sie betreibt auch in Rothrist und in Schattdorf je ein Recyclingzentrum für Kühlgeräte. Diese beiden Standorte müssen erneuert werden. Weil die Thommen Group Synergien besser nutzen will, führt sie die beiden Standorten nun in Aarwangen zusammen. In Aarwangen sollen in Zukunft 70 Prozent aller Kühlgeräte der Schweiz recycelt werden und die modernste Anlage dieser Art sein: "Modern insofern, als das wir den neusten Stand der Technik einsetzen. Auch die Recyclingquote, wie viel Material wieder zurück in den Kreislauf gebracht werden kann, haben wir uns hohe Ziele gesetzt. Da gibt es keine vergleichbare Anlage sonst", so Thomas Ganz. Grob gesagt sollen 85 Prozentdes Materials von jedem Gerät weiterverwendet werden können.