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In Bern nimmt das erste Kinderhospiz der Schweiz den Betrieb auf

Das erste Kinderhospiz der Schweiz nimmt am 13. August in Bern den Betrieb auf. Es schliesst laut Angaben der Betreiberin eine Versorgungslücke im Schweizer Gesundheitssystem.

Das Kinderhospiz bietet Platz für bis zu acht lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Geschwister und Eltern, wie die Stiftung Allani Kinderhospiz Bern am Donnerstag mitteilte. Damit sei das Hospiz der bisher fehlende Ort zwischen akutmedizinischer Betreuung im Spital und der Kinderspitex.

"Wir wollen ein Zuhause auf Zeit sein", sagte Stiftungsrat Patrick Schafer vor den Medien. Bei einer Vollauslastung werde das Haus jährlich bis zu 150 Schwerkranke und deren Familien aufnehmen. Für die Pflege der Kinder sei gesorgt und die Angehörigen würden psychisch und physisch entlastet.

Fokus auf dem Leben

Der grosse Unterschied zu einem Hospiz für Erwachsene sei, dass der Fokus weniger auf der letzten Lebensphase liege. "Aber auch das Sterben hat hier Platz", betonte Stiftungsrätin Simone Keller auf einem Rundgang durch die noch etwas provisorisch eingerichteten Räumlichkeiten. Eigentlich hätte die Institution bereits Mitte Juni eröffnet werden sollen, Lieferschwierigkeiten sorgten aber für eine Verzögerung. "Das war ein harter Brocken", so Keller.

Die Idee sei, dass die Patientinnen und Patienten bis zu drei Wochen bei Allani unterkommen können, erklärt Catherine Liechti, die das Pflegeteam leitet. "Starre Regeln gibt es aber nicht", sagte sie.

Idylle im Bauernhaus

Das Allani Kinderhospiz befindet sich in einem umgebauten Bauernhaus im Weiler Riedbach. Früher war der YB-Fussballer Guillaume Hoarau darin eingemietet. Obwohl es sich auf Stadtberner Boden befindet, wirkt es abgelegen: Vor dem Haus grasen Kühe und auf der Strasse grüsst man sich.

Diese ländliche Idylle habe die Stiftung angestrebt. "Uns war es wichtig, dass wir auch bettlägrige Kinder an der Natur teilhaben lassen können", sagte Stiftungsrat Patrick Schafer und zeigte auf eine alte Linde im Garten.

Den Kauf des Grundstücks durch die Stiftung haben Spendengelder der Heinz Schöffler-Stiftung und der katholischen Kirche Region Bern ermöglicht. Der Umbau hat gemäss Allani-Geschäftsführer André Glauser rund 5,9 Millionen Franken gekostet.

Finanzierung bis Ende 2025 gesichert

Dank Spenden von Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen sei zudem der Betrieb bis Ende 2025 gesichert. Glauser geht bei Vollbetrieb mit jährlichen Kosten von 3,5 Millionen Franken aus. Ein 25-köpfiges Team wird sich um den Betrieb kümmern. Dazu kommt ein grosses Netzwerk an Freiwilligen, die auch etwa die Geschwister der Schwererkrankten betreuen.

Etwa 30 Prozent der Betriebskosten könnten voraussichtlich über die Krankenkassen und die Invalidenversicherung abgerechnet werden. Weil für Hospize in der Schweiz kein öffentlicher Auftrag besteht, sei man weiterhin auf Spenden angewiesen.

Derzeit sind in der Schweiz zwei weitere Kinderhospize in der Entstehung, eines in Basel und eines in Zürich. Letzteres wird unter anderem durch den kantonalen Lotteriefonds unterstützt. Auch im Kanton Bern habe man diese Finanzierung angestrebt, das Gesuch wurde laut Glauser aufgrund der Grösse der Institution aber abgelehnt. In den nächsten Jahren rechnet er nicht mit öffentlicher Unterstützung, "aber es ist sich etwas am tun". (sda)

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