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| Politik

Langnau muss bei der Sanierung der Badi nochmals über die Bücher

Das Langnauer Hallen- und Freibad wurde im Jahr 1970 gebaut. Ein grosser Teil der Bausubtanz sowie der Haustechnik stammen noch aus dem Baujahr. Die über 50-jährige Anlage sollte deshalb dringend saniert werden. Der Grosse Gemeindrat von Langnau hat am Montagabend entschieden, den Antrag des Gemeinderats abzulehnen. Stattdessen soll eine detaillierte Vorstudie ausgearbeitet werden und auch ein Neubau ins Auge gefasst werden.

Wie lange das Hallen- und Freibad – ohne grössere Sanierung – noch betrieben werden kann, ist nicht abschliessend zu beantworten. Fakt ist, dass die Bausubstanz teilweise in einem sehr schlechten Zustand ist, heisst es in der Botschaft für das Gemeindeparlament. Die Schwimmbecken beispielsweise verlieren täglich grosse Wassermengen (zirka 50m 3 pro Tag). Die Haustechnik – Heizung, Badewasseraufbereitung etc. – entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen und Normen. Für einzelne Geräte sind zudem keine Ersatzteile mehr erhältlich.

Mit dem Verpflichtungskredit über Fr. 250'000.00 sollte als nächster Schritt die Erarbeitung eines Vorprojekts in Auftrag gegeben werden. In diesem Rahmen soll geprüft werden, welche Sanierungsmassnahmen für das Hallen- und Freibad Langnau nötig und möglich sind. Zudem war vorgesehen, eine genauere Kostenschätzung (+/- 15 %) ausarbeiten zu lassen. Des Weiteren sollte das Vorprojekt aufzeigen, wie eine etappenweise Sanierung aussehen könnte. Allfällige Attraktivierungsmassnahmen waren nicht Bestandteil des Vorprojekts. Diesbezügliche Abklärungen hätten weitere Projektierungskosten zur Folge.

Nun kommt es anderes. Das Parlament von Langnau, der Grosse Gemeinderat, hat am Montagabend einen überparteilichen Vorstoss von bürgerlicher Seite angenommen. Es soll zuerst eine Vorstudie zum Ersatz-Neubau des Hallenbades Moos gemacht werden. Diese Vorstudie soll sich an der vorliegende Vorstudie zur Sanierung orientieren. Es sollen aber zusätzliche Abklärungen zum möglichen Umfang von Subventionen und Zuschüssen enthalten.

Vor allem die möglichen Risiken machten der Mehrheit Bauchschmerzen. Mit der neuen Vorstudie sollen alle Risiken klar aufgezeigt sein. Zudem soll auch klar ersichtlich sein welche Risiken ein Neubau gegenüber einer Sanierung und umgekehrt bringt.
Der Gemeinderat muss also nochmal über die Bücher. "Wir müssen im Gemeinderat ja etwas schneller sein ", grinst der zuständige Gemeinderat Beat Gerber im Interview mit neo1. "Aber ob die Zusatzschlaufe nun etwas bringt oder nicht, werden wir wohl erst wissen, wenn die neue Badi steht oder die alte saniert ist."

Er sei froh, dass wenigstens ein Konsenz hersche, was den Sanierungsbedarf der Badi Langnau angeht, ergänzt Beat Gerber. "Nun dauert es halt länger und kostet allenfalls auch mehr. Beides haben wir nur begrenzt", sagt der Gemeindepräsident Walter Sutter mit einem Lächeln. Aber man mache nun diese Extraschlaufe in Langnau. "Wir wollen die Badi unbedingt erhalten. Das ist wichtig."

Bisherige Abklärungen

Im Jahr 2019 hat die Beck Schwimmbadbau AG von Winterthur eine Bestandsaufnahme des Hallen- und Freibades vorgenommen. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass das Hallen- und Freibad in der Vergangenheit gut gewartet wurde, heisst es weiter. Entsprechend ist die Anlage zurzeit nach wie vor funktionstüchtig. Sowohl bei der Bausubstanz als auch bei der Haustechnik besteht jedoch Handlungsbedarf.

Gestützt auf die erwähnte Bestandsaufnahme hat der Gemeinderat im November 2020 beschlossen, von der Beck Schwimmbadbau AG eine Vorstudie erarbeiten lassen, um Verbesserungs- und Attraktivierungsmassnahmen für das Hallen- und Freibad zu eruieren. In diesem Zusammenhang wurde auch eine nicht repräsentative Umfrage bei der Bevölkerung durchgeführt. Eine Mehrheit der Befragten hat angegeben, dass sie das Hallen- und Freibad oft besucht.

Zudem wurde die Frage gestellt, welches Angebot im Hallen- und Freibad vermisst wird. Diese Rückmeldungen sind in die Vorstudie eingeflossen.
Die Vorstudie rechnet gemäss Kostenzusammenstellung (+/- 30 %) mit folgenden Investitionsbeträgen:

Sanierung Hallen- und Freibad = 17 - 20 Millionen Franken
Attraktivierung Hallen- und Freibad = rund 15 Millionen Franken

Baukommission gegen das Vorprojekt

Die Baukommission behandelte das Geschäft anlässlich ihrer Sitzung vom 24. August 2022. Sie beantragte dem Gemeinderat, den Projektierungskredit über Fr. 250'000.00 abzulehnen. Aus Sicht der Kommission müsse zuerst eine Grundsatzdiskussion geführt werden, ob sich die Gemeinde Langnau eine Sanierung leisten kann und will. Um diese Diskussion zu führen, sei es nicht nötig, zusätzlich Fr. 250'000.00 für ein Vorprojekt auszugeben.

Die Finanzkommission beantragte dem Gemeinderat mit Protokollauszug vom 14. September 2022, dem Verpflichtungskredit zur Erarbeitung des Vorprojektes zuzustimmen und diesen dem Grossen Gemeinderat zur Bewilligung zu unterbreiten. Die Kommission erachtet es als unabdingbar, dass im Rahmen des Vorprojekts vertiefte Abklärungen vorgenommen werden, damit eine seriöse Entscheidungsgrundlage vorhanden ist.

Der Gemeinderat setzt sich bereits seit längerer Zeit mit der Sanierung des Hallen- und Freibades auseinander, heisst es bei der Sitzung am Montagabend. Er verfolgt das Ziel, den Betrieb des Hallen- und Freibads weiterzuführen. Dies unter dem Vorbehalt, dass die zu tätigenden Investitionen für die Gemeinde
Langnau finanziell tragbar sind. Deshalb erachtet er es als wichtig, dass im Rahmen eines Vorprojekts vertiefte Abklärungen vorgenommen werden, damit anschliessend die politischen Behörden sowie die Stimmberechtigten über die Zukunft des Hallen- und Freibades diskutieren und entscheiden können.
(neo1 / pd)

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