Legendäres "Landi"-Schiff sticht bald wieder in den See

Das Motorschiff Oberhofen kann Anfang September wieder in den See stechen. Private haben das legendäre "Landi"-Schiff vor der Verschrottung gerettet.

Ab dem 1. September soll es wieder auf dem Thunersee verkehren, wie die Berner Oberland Charterschiff AG am Freitag vor den Medien bekanntgab. Zurzeit wird das Schiff im Trockendock auf Vordermann gebracht.

In Zukunft soll es von Gruppen bis zu 60 Personen gechartert werden können. Die Betreiber können sich Hochzeitsfeiern, Geburtstage und geschäftliche Anlässe vorstellen, aber auch Trauerfeiern und Abdankungen.

Das Schiff hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Gebaut wurde es als "Ente" für die Landesausstellung 1939, wo es zusammen mit seinen Schwesterschiffen "Taucherli", "Schwan" und "Möwe" die Besucher auf dem Zürichsee erfreute.

Beliebt in der Bevölkerung
Nach der "Landi" kam das Boot auf den Thunersee, wo es auf den Namen der Ortschaft Oberhofen getauft und von der Bevölkerung wegen seiner doch eher bescheidenen Grösse liebevoll "Oberhofnerli" genannt wurde.

Jahrelang wurde es für gesellschaftliche Extrafahrten rege genutzt. Im Mai 1999 wurde das Schiff nach 747'000 gefahrenen Kilometern ausgemustert und nach Holland verkauft. Unter dem Namen "Vriendschap" (Freundschaft) tuckerte es fortan auf niederländischen Gewässern.

Als die Verkaufsabsichten des holländischen Besitzers bekannt wurden, traten Schiffsfreunde aus der Region Thun auf den Plan. Ein Ehepaar aus Oberhofen kaufte das Schiff und schenkte es der BLS Schifffahrt. Bis Ende 2021 war das Motorschiff für private Extrafahrten im Einsatz.

Dann entschloss sich die BLS zu einer Reduktion ihrer Thunersee-Flotte und gab das "Oberhofnerli" dem Ehepaar zurück. Mit der Hilfe vieler Akteure und ehrenamtlichem Engagement habe man das Schiff vor der Verschrottung retten können, teilte die Berner Oberland Charterschiff AG mit. (sda)