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Burgdorf: Letzte Ausstellung, bei der Franz Gertsch mitwirkte
Am Freitag, 27. Januar wird die Ausstellung "Farbproben" im Museum Franz Gertsch eröffnet. Es ist die letzte Ausstellung, bei der der Künstler selbst mitwirkte. Zu sehen sind Blätter, auf denen Franz Gertsch die Farben für deine Holzschnitt-Drucke austestete.
Von Ende Januar an bis Mitte Juni dauert die Ausstellung im Museum Franz Gertsch in Burgdorf. "Es ist die letzte Vernissage einer Ausstellung, die Franz Gertsch mit uns geplant hat. Es ist auch die erste Vernissage bei der Franz Gertsch nicht dabei ist", sagt die Kuratorin Anna Wesle im Interview mit neo1. Der Berner Künstler verstarb im Dezember, im Alter von 92 Jahren. Die Idee zur Ausstellung der Farbproben wird jetzt umgesetzt. Im Museum sind verschiedene kleinere Werke von Franz Gertsch ausgestellt. Die Blätter, auf denen er die Farben für seine grossen Holzschnitt-Drucke austestete um zu sehen, welche Farbe am ehesten zum Werk passt. "Franz Gertsch hat die Farbproben über die Jahre gesammelt. Er hat sie immer wieder gerne durchgeschaut oder auch an Wegbegleiter verschenkt. In den letzten Jahren gab es immer wieder Ausstellungen mit diesen Farbproben", erzählt Anna Wesle. Die verschiedenen bunten Blätter würden einerseits zeigen, welcher Prozess hinter einem fertigen Werk steckt. Andererseits können Besucherinnen und Besucher so den Werdegang von Franz Gertsch nachvollziehen.
Beschreibung der Ausstellung
Die Farbproben von Franz Gertsch sind nicht etwa Zustands- oder Probedrucke, die während des Schneidprozesses angefertigt wurden, sie entstanden erst im Berner Druckatelier des Künstlers: Auf ein kleines Stück des Kumohadamashi-Japanpapiers, das Gertsch auch sonst verwendete, wurde die zunächst in kleiner Menge angemischte Farbe mit einer Ton-, Musterplatte oder kleinen Holzklötzchen gedruckt. Dies diente der Prüfung der Farbnuance und ihrer Qualität, bevor es an die Herstellung einer grösseren Menge und den Druck des Holzschnitts auf das grosse Blatt ging. Das bedeutet, je nach verwendeter Platte (es konnte auch ein Ausschnitt eines Werkes sein) sind auf der Farbprobe Einkerbungen oder auch keine zu sehen. Die Ausstellung wurde kuratiert von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit Franz Gertsch. (pd/neo1)
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