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Luzern hat den Kantonsrat neu besetzt
870 Kandidierende auf 61 Listen haben sich zur Wahl gestellt, 120 haben es geschafft: Das Luzerner Stimmvolk hat heute den Kantonsrat neu gewählt.
Bei den Parlamentswahlen im Kanton Luzern sind am Sonntag die grossen Verschiebungen ausgeblieben. Die SVP, bei den letzten Wahlen vor vier Jahren noch grosse Verliererin, konnte wieder Boden gutmachen, auf Kosten von Mitte und Grünen.
Die Grünen büssten drei Sitze ein und kommen nun noch auf zwölf Sitze im 120-köpfigen Luzerner Kantonsrat. Sie hatten allerdings bei den letzten Wahlen acht Sitze zugelegt. Verluste mussten die Grünen bereits im Februar bei den Wahlen im Kanton Zürich hinnehmen, die jüngsten Umfragen prophezeien der Partei auch für die Eidgenössischen Wahlen im Herbst Einbussen.
Im Kanton Luzern gingen die Verluste der Grünen im Parlament einher mit dem bescheidenen Abschneiden der Grünen Kandidatin Christa Wenger bei den Regierungsratswahlen. Sie kam lediglich auf den siebten Platz und blieb noch knapp hinter der GLP-Kandidatin.
Als Wahlsiegerin steht die SVP da, die mit fünf gewonnenen Sitzen in vier Wahlkreisen neu auf 27 Sitze kommt. Das Pendel schlug damit wieder zurück, hatte die Partei doch vor vier Jahren sieben Sitze eingebüsst. Sie ist nun wieder zurück auf dem Niveau von 2011.
Kandidatenfeld und Beständigkeit
Parteipräsidentin Angela Lüthold führte den Erfolg auf das gute Kandidatenfeld und die Beständigkeit der Partei zurück. Man habe in den letzten vier Jahren konsequent auf die Themen Sicherheit, Zuwanderung und Finanzen gesetzt.
Die SVP ist neu alleine zweitstärkste Partei im Luzerner Kantonsrat und der Mitte auf die Pelle gerückt. Die einstige CVP trat in ihren Stammlanden erstmals unter dem neuen Namen an und musste zwei Sitze abgeben. Nach kontinuierlichem Rückgang liegt sie nun noch bei 32 Sitzen.
Die FDP mit 22 Sitzen und die SP mit 19 Sitzen konnten ihre Mandate verteidigen genauso wie die GLP, die bei 8 Sitzen verharrt. Die grossen Verschiebungen im Parlament blieben damit aus, die bürgerliche Mehrheit wurde leicht gestärkt.
Der Frauenanteil erhöhte sich von 34,2 Prozent auf 40 Prozent. Das Durchschnittsalter sank um ein Jahr bei 48 Jahre. Die Wahlbeteiligung lag mit 40,3 Prozent etwas über dem Tiefststand von 2015 mit damals 39 Prozent. Bei den letzten Gesamterneuerungswahlen hatten 42 Prozent ihren Wahlzettel abgegeben. (sda)
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