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| Sportstory

Markus Lüthi - 8 Jahre lang Präsident voller Leidenschaft für den FC Thun Berner Oberland

8 Jahre lang stand Markus Lüthi als Präsident des FC Thun an der Spitze des Fussballclubs aus dem Berner Oberland. Nun ist seine Zeit beim FC Thun Berner Oberland Ende August 2020 zu Ende gegangen – freiwillig und schmerzhaft. Der FC Thun stieg am 10.August 2020 in die Challenge League, die zweithöchste Fussball-Liga der Schweiz, ab. 10 Tage nach dem Abstieg, in welchen der FC Thun eine interne Auslegeordnung und Saisonanalyse vollzog und keinerlei Auskunft gab, kam die Meldung des Rücktritts des Präsidenten Markus Lüthi doch etwas überraschend. Markus Lüthi – eine charismatische, starke, authentische Persönlichkeit. Er wird dem FC Thun fehlen und der FC Thun wird ihm fehlen.

Vor 10 Jahren kam Markus Lüthi in den Verein, welchem er später für 8 Jahre als Präsident vorstehen sollte. In dieser Zeit ist es Markus Lüthi und dem FC Thun Berner Oberland gelungen, stets die Klasse zu halten und 10 Jahre am Stück in der Super League zu spielen. Bis zum 10. August dieses Jahres, als der FC Thun nach der verlorenen Barrage gegen den FC Vaduz (0:2 im Hinspiel in Vaduz, 4:3 im Rückspiel in Thun), den Liechtensteinern den Platz an der Sonne, in der Super League, überlassen musste. Immer wieder galt der FC Thun in den letzten Jahren als Abstiegskandidat, immer wieder gelang es den Berner Oberländern, diesen zu verhindern, ja sich teilweise sehr souverän in der Super League zu halten. Immer wieder schafften es die Thuner gar in die europäischen Wettbewerbe, dank Resultaten innerhalb der Top 4 in der Meisterschaft. Auch die letzte Saison 2018/19 beendeten die Thuner auf dem starken 4.Rang und standen zudem erstmalig im Cupfinal.

In der abgelaufenen Saison 2019/20 missriet dem FC Thun Berner Oberland insbesondere der Saisonstart, die Vorrunde. Abgeschlagen lagen die Thuner auf dem letzten Tabellenplatz. «Daraufhin haben wir uns in eine Black Box zurückgezogen, Sportchef Andres Gerber, Trainer Marc Schneider und ich als Präsident», erläutert Markus Lüthi. «Wir haben harte Diskussionen geführt und alles auf den Tisch gelegt. Dies war eine sehr gute und wie man sah auch erfolgreiche Auseinandersetzung mit der Situation», ergänzt Markus Lüthi. Tatsächlich war Thun eines der besten Teams in der Rückrunde (Rückrunde: Rang 3), verpasste es aber, trotz einiger Möglichkeiten, sich auf dem rettenden 8.Rang zu platzieren. Am Ende war es Rang 9, was gleichbedeutend war mit der Barrage (Hin- und Rückspiel gegen den 2.Platzierten der Challenge League) gegen den FC Vaduz. Dabei gelang es den Thunern nicht, an die mehrheitlich sehr erfolgreiche Rückrunde anzuknüpfen und man verlor das Hinspiel in Vaduz mit 0:2. Der 4:3 Heimsieg im Rückspiel reichte nicht – Thun stieg ab. «Mit dem Schlusspfiff des Schiedsrichters war für mich klar: Ich werde als Präsident zurücktreten. Der Baum soll nun gestutzt und die Wurzeln gestärkt werden. Ich werde die Verantwortung für diesen Abstieg tragen und die neue Führung von dieser Last befreien», so Markus Lüthi im Interview mit neo1.

Am Tag nach dem Abstieg musste Markus Lüthi geschäftlich nach Frankfurt und auf der Rückreise mit dem Zug, welche aufgrund eines Brandes im Gleisbereich mit grosser Verspätung stattfand, entwarf Markus Lüthi eine Road-Map, wie und mit wem es in Zukunft beim FC Thun weitergehen könnte. Diese legte er als Entwurf und Diskussionsgrundlage vor und nach einer rund 9 tägigen Auseinandersetzung war Version 7 vollbracht und Markus Lüthi gab offiziell seinen Rücktritt bekannt. Neuer Präsident soll der langjährige Sportchef des FC Thun Berner Oberland Andreas Gerber werden. Er kam einige Tage nach dem Abstieg auf Markus Lüthi zu und sagte ihm, dass er diese Amt gerne übernehmen und es versuchen möchte. An der nächsten Generalversammlung stellt sich Andreas Gerber zur Wahl.

In der neo1 Sportstory blickt Markus Lüthi auf die bewegenden 10 Jahre beim FC Thun zurück, auf die vielen Baustellen und Herausforderungen, welche ihn stets begleitet haben. Er erinnert sich im Interview nicht nur an die schönen Momente und Erfolge mit dem FC Thun, er schildert auch nochmals eindrücklich, wie er den Abstieg seines FC Thuns miterlebt hat und was ihn schliesslich dazu bewogen hat, nun seinen Rücktritt bekannt zu geben. «Ich konnte meine Arbeit nicht mehr mit der letzten Konsequenz vollziehen, habe hier und da ein bisschen angefangen wegzuschauen und fühlte mich einfach müde und erschöpft. Es bringt nichts, die Zukunft mit einem müden Präsidenten in Angriff zu nehmen und es ist der richtige Moment, nun den FC Thun mit neuen, frischen Kräften in die Zukunft zu bewegen», so der 62jährige Markus Lüthi. Markus Lüthi wird die Zeit nun nützen, um etwas zur Ruhe zu kommen, die ausgeprägte Müdigkeit zuzulassen und so zu neuer Energie zu kommen und vor allem die nun frei gewordenen Wochenenden für anderes zu nützen.

Ein sehr interessantes Gespräch mit einer sehr authentischen, sympathischen, starken und charismatischen Persönlichkeit, welche dem Schweizer Fussball und insbesondere dem FC Thun fehlen wird.

Das ganze Interview mit Markus Lüthi:
Teil 1 / Teil 2Teil 3

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