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| Gesundheit

Mehr Zeit zur Abnabelung bei Frühgeburten im Luzerner Kantonsspital

Etwa 7 von 100 Neugeborenen in der Schweiz kommen zu früh zur Welt. Sie sind zu leicht, ihre Organe oft unvollständig ausgereift. Das erfordert grosse Sorgsamkeit der Neonatologie (Neugeborenen-Medizin) und der Intensivstation am Kinderspital. Als erstes Spital der Schweiz nutzt das Luzerner Kantonsspital (LUKS) im Perinatalzentrum in Luzern eine mobile Reanimationseinheit zur Versorgung des Frühgeborenen, während es noch via Nabelschnur durch die Mutter versorgt wird.

Die Nabelschnur, welche Mutter und Kind während der Schwangerschaft verbindet und mit den lebenswichtigen Stoffen versorgt, wird in der Regel bei gesunden termingeborenen Kindern erst nach der Anpassung an die Umwelt durchgeschnitten. Bei Frühgeborenen wurde bisher die Nabelschnur schneller durchtrennt, damit die Ärztinnen und Ärzte der Neonatologie die Kinder bei der Anpassung unterstützen konnten. Oft erfolgt dies in einem Nebenraum.

Die am LUKS neu eingeführte mobile Reanimationseinheit (Concord-Trolley) umfasst eine Wärmequelle und alle Geräte, die für die Erstversorgung und Überwachung des Kindes notwendig sind. «Damit ist es möglich, auch den Frühgeborenen die Zeit zu geben, sich anzupassen, während sie über die Nabelschnur durch die Mutter weiter versorgt werden», sagt PD Dr. med. Martin Stocker, Leiter Kinderspital und Chefarzt pädiatrische Intensivmedizin und Neonatologie im Interview mit neo1. Sobald das Kind stabil ist, wird nach 3 bis10 Minuten die Nabelschnur durchtrennt.

Wichtiger Moment
«Das Baby bleibt so die ersten Minuten nach der Geburt in unmittelbarer Nähe zur Mutter. Sie kann das Kind berühren, auch der Vater ist in der Nähe, was unglaublich wichtige Momente sind gerade für Eltern von sehr früh geborenen Kindern, die oft einen langen Weg im Spital vor sich haben»,
formuliert Dr. med. Katharina Schwendener Scholl, Leitende Ärztin Kinder- und Jugendmedizin am Kinderspital in einer Mitteilung. Ein weiterer Vorteil ist die räumlich einfachere übergreifende Zusammenarbeit der Teams, bestehend aus Hebammen, Geburtshelferinnen, Pflegefachkräften sowie Ärztinnen und
Ärzten der Neonatologie.

Positive erste Erfahrungen
Der Concord-Trolley (con = mit, cord = Nabelschnur) wurde an der Universität Leiden in den Niederlanden entwickelt. Einige Spitäler in Deutschland und Österreich nutzen ihn bereits erfolgreich. Schweizweit ist das LUKS das erste Spital, das diese mobile Reanimationseinheit verwendet, und die bisherigen Erfahrungen sind durchwegs positiv.

Der Trolley kommt bei Babys zum Einsatz, die nach der Geburt medizinische Unterstützung benötigen, also bei Frühgeborenen sowie zum Termin Geborenen mit Infektionen, Atemproblemen oder angeborenen Fehlbildungen. Diese Babys werden im Perinatalzentrum des LUKS (bestehend aus Geburtshilfe, Neonatologie und Neugeborenen-Intensivstation) vor, während und nach der Geburt versorgt.

Welttag der Frühgeborenen
Schweizweit kommen 7 Prozent der Babys zu früh zur Welt. Das bedeutet für Eltern eine herausfordernde Zeit. Jährlich erinnert der Welt-Frühgeborenen-Tag vom 17. November daran, wie wichtig die Betreuung und Begleitung dieser Familien ist. Am Luzerner Kantonsspital können Spezialistinnen und Spezialisten Extrem-Frühgeborene bereits um die 24. Schwangerschaftswoche betreuen.

Von Frühgeborenen spricht man, wenn ein Baby statt wie üblich in der 37. schon ab der 28. Schwangerschaftswoche lebend zur Welt kommt. Ab der 22. Woche gilt es als extrem frühe Geburt. Als Richtgrösse für eine Frühgeburt dient auch das Gewicht des Babys – in der Regel zwischen 500 und 2500 Gramm. (neo1 / pd)

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